Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Tropfen
starkes Mask. , ahd. tropho, mhd. tropfe, trophe schwaches Mask. (↑ "Backe"), altgermanische Ableitung aus ↑ "triefen", Tropfe im Nominativ Singular noch häufig bis ins 18. Jahrhundert, danach zuweilen stark flektierte Formen: den letzten Tropf (Voß), wir sind davon nur Tröpfe(Haller, Versuch schweizerischer Gedichte, 1732, in der 3. Auflage geändert; vgl. L059 DWb); in Verbindung mit der Flüssigkeit ursprünglich und noch bis ins 19. Jahrhundert literarisch mit partitivem Genitiv Tropfen heißen Siegellacks (G.A111 Gerhart Hauptmann, Thiel; 1,257); auf kleinste Flüssigkeitsmengen bezogen, in typischen Konstruktionen⊚⊚ nicht ein Tropfen (mhd. ) ›gar nicht(s)‹, gleichbedeutend keinen Tropfen, bis auf den letzten Tropfen ›restlos‹ (17. Jahrhundert; L059 DWb), Tropfen für Tropfen ›allmählich, sachte‹, ein Tropfen auf dem heißen Stein (bei F.L.Jahn glühend) ›viel zu wenig‹; sprichwörtlich steter Tropfen höhlt den Stein (seit dem Mittelhochdeutschen in verschiedenen Varianten); speziell im Sinne von ›Getränk‹ seit Ende des 18. Jahrhunderts ohne Zusatz zumeist auf Alkohol (Wein) bezogen: ich hab heut noch nicht einen Tropfen getruncken (L169 Matthias Kramer), ein guter tropfen (Auerbach; L059 DWb); seit Ende des 17. Jahrhunderts wie engl. drop »im Plural.. eine flüssige Arzeney«: Tropfen einnehmen (L003 Johann Christoph Adelung 1780), drei Tropfen nur in ihren Trank (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,3511); von menschlichen Körpersäften, im Sinne von ›Träne‹ seit dem Mittelhochdeutschen heizer trehen trophen (L059 DWb), Als tausend Tropfen Schweiß um meine Stirne stunden(Hofmannswaldau; L305 Christoph Ernst Steinbach), Es ist kein gesunder Tropfen Blut in ihm (L003 Johann Christoph Adelung 1780), im Sinne von ›Leben‹ und opfert… / dir auch den letzten tropfen blut (J.J.Schwabe; L059 DWb); übertragen: ein Tropfen (Tröpfchen) Zeit (Haller, Schiller), Lust, Bitterkeit, Wehmut, Liebe, Haß; nur einen kleinen tropfen linderung (J.M.R.Lenz; L059 DWb).
tropfen ahd. trophon, mundartlich tröpfen;
1 intransitiv mit doppelter Art von Subjekt wie ↑ "triefen": Blut tropft aus der Wunde, Schweiß von der Stirn bzw. das Dach, die Wunde, die Stirn, das Haar tropft, der Schirm tropft ab; zu beiden es tropft;
2 seltener transitiv wie ↑ "träufeln": Arznei auf Zucker, Fett auf Braten, Gift in einen Becher tropfen, übertragen auf optische Erscheinungen: es tröpft… / ein sparsam licht (J.A.Schlegel; L059 DWb), neuer temporal: tropften ihm die sätze zäh und monoton aus dem munde (1927; L059 DWb); im 15. Jahrhundert die ⇓ "S099" Iterativ- und ⇓ "S050" Diminutivbildung
tröpfeln
1 intransitiv: Regen, Blut, Schweiß tröpfelt; Der tröpfelnde Wald (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Werther 19,37) (selten so); es tröpfelt ›es regnet ein wenig‹;
2 transitiv Balsam in eine Wunde tröpfelnusw.
tropfen ahd. trophon, mundartlich tröpfen;
1 intransitiv mit doppelter Art von Subjekt wie ↑ "triefen": Blut tropft aus der Wunde, Schweiß von der Stirn bzw. das Dach, die Wunde, die Stirn, das Haar tropft, der Schirm tropft ab; zu beiden es tropft;
2 seltener transitiv wie ↑ "träufeln": Arznei auf Zucker, Fett auf Braten, Gift in einen Becher tropfen, übertragen auf optische Erscheinungen: es tröpft… / ein sparsam licht (J.A.Schlegel; L059 DWb), neuer temporal: tropften ihm die sätze zäh und monoton aus dem munde (1927; L059 DWb); im 15. Jahrhundert die ⇓ "S099" Iterativ- und ⇓ "S050" Diminutivbildung
tröpfeln
1 intransitiv: Regen, Blut, Schweiß tröpfelt; Der tröpfelnde Wald (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Werther 19,37) (selten so); es tröpfelt ›es regnet ein wenig‹;
2 transitiv Balsam in eine Wunde tröpfelnusw.