Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Trommel
spätmhd. trum(b)et, Weiterbildung aus trumbe (ursprünglich ›Trompete von einfacher Gestalt‹, dann ›Trommel‹; ↑ "Trompete"), das sich als Trumme, Tromme frühneuhochdeutsch und mundartlich fortsetzt;1 ›Schlaginstrument‹, bis ins 19. Jahrhundert vor allem auf die Welt des Krieges bezogen: dem Kalbsfell folgen, das ist – der Trommel (A172 Friedrich Laukhard, Leben 2,298);
⊚ die Trommel rühren ›werben‹: für euch… / die panegyrische trommel zu rühren (Blumauer; L059 DWb), dazu Reklametrommel (1897; L059 DWb); übertragen
2 nach der äußeren Gestalt »Cylinder, den Kaffeh darin zu brennen« (L003 Johann Christoph Adelung 1780); »eine Höhle des Ohres« (ebenda), s. unten Trommelfell; seit Ende des 18. Jahrhunderts für drehbare Vorrichtungen zum Mischen (vgl. L059 DWb) bzw. im Sinne von ›Winde‹, zunächst auf Schiffen (dazu heute Kabeltrommel); auch ›Sammelbehälter‹, Botanisiertrommel; seit frühem 20. Jahrhundert ›Munitionsbehälter leichter Feuerwaffen‹ sowie ›Losbehälter‹ (vgl. L059 DWb).
Trommelfell (Ayrer; L059 DWb);
1 ›Bespannung der Trommel‹; seit etwa 1770 übertragen
2 ›Membran zwischen mittlerem und äußerem Ohr‹: liesz das trommelfell im ohr / … lieblich tönen (1774; L059 DWb);
Trommelfeuer (1915), nach dem Geräusch der Trommel ›anhaltendes Artilleriefeuer‹; ⇓ "S027" übertragen, vor allem auf rasch aufeinander folgende Äußerungen: trommelfeuer von sätzen, schlagworten (Spengler; L059 DWb);
trommeln frühnhd. trummeln; verallgemeinert Auf den Tisch trommeln (L003 Johann Christoph Adelung 1780), vor allem zum Zeichen von Ungeduld; umgangssprachlich
⊚ jmdn. aus dem Bett trommeln: Wir wollen ihn aus den Federn trommeln (A222 Friedrich Schiller, Fiesko 4,7); ›werben‹ das trommeln und posaunen werde ich wohl nie lernen (1826; L059 DWb); auf Naturerscheinungen übertragen der Regen… auf dem Dache trommelt(Raabe; L059 DWb); ⇓ "S100" jägersprachlich speziell »wenn der hase mit seinen vorderen läufen ganz geschwind auf die erde schlägt« (1763; L059 DWb).
⊚ die Trommel rühren ›werben‹: für euch… / die panegyrische trommel zu rühren (Blumauer; L059 DWb), dazu Reklametrommel (1897; L059 DWb); übertragen
2 nach der äußeren Gestalt »Cylinder, den Kaffeh darin zu brennen« (L003 Johann Christoph Adelung 1780); »eine Höhle des Ohres« (ebenda), s. unten Trommelfell; seit Ende des 18. Jahrhunderts für drehbare Vorrichtungen zum Mischen (vgl. L059 DWb) bzw. im Sinne von ›Winde‹, zunächst auf Schiffen (dazu heute Kabeltrommel); auch ›Sammelbehälter‹, Botanisiertrommel; seit frühem 20. Jahrhundert ›Munitionsbehälter leichter Feuerwaffen‹ sowie ›Losbehälter‹ (vgl. L059 DWb).
Trommelfell (Ayrer; L059 DWb);
1 ›Bespannung der Trommel‹; seit etwa 1770 übertragen
2 ›Membran zwischen mittlerem und äußerem Ohr‹: liesz das trommelfell im ohr / … lieblich tönen (1774; L059 DWb);
Trommelfeuer (1915), nach dem Geräusch der Trommel ›anhaltendes Artilleriefeuer‹; ⇓ "S027" übertragen, vor allem auf rasch aufeinander folgende Äußerungen: trommelfeuer von sätzen, schlagworten (Spengler; L059 DWb);
trommeln frühnhd. trummeln; verallgemeinert Auf den Tisch trommeln (L003 Johann Christoph Adelung 1780), vor allem zum Zeichen von Ungeduld; umgangssprachlich
⊚ jmdn. aus dem Bett trommeln: Wir wollen ihn aus den Federn trommeln (A222 Friedrich Schiller, Fiesko 4,7); ›werben‹ das trommeln und posaunen werde ich wohl nie lernen (1826; L059 DWb); auf Naturerscheinungen übertragen der Regen… auf dem Dache trommelt(Raabe; L059 DWb); ⇓ "S100" jägersprachlich speziell »wenn der hase mit seinen vorderen läufen ganz geschwind auf die erde schlägt« (1763; L059 DWb).