Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
trivial
1 (1535; L081 FWb) < mittellat. trivialisdas Trivium, die drei Wissenschaften Grammatik, Rhetorik und Dialektik betreffend‹, bis ins 19. Jahrhundert, dazu Trivialschule;2 (1684; L081 FWb) ⇓ "S133" neuentlehnt < lat. trivialisallgemein, bekannt‹; abwertend ›alltäglich, niveaulos, anspruchslos‹: Welche Nahrung kann solch ein Mann wohl, z. E. in unsern höchst trivialen Komödien finden? (A177 Gotthold Ephraim Lessing, 10,189), die tiefsten Blicke in das Wesen der Kunst… stehen zwischen trivialen, sentimentalen Anforderungen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom 5.8.96).
Trivialliteratur"S127"Schmutz-, Schund-, Kolportageliteratur‹: die orientalische blumensprache… wird in fratzenhaften nachbildungen zum überdruß in unserer trivialliteratur… dargeboten (1855; L059 DWb); gleichbedeutend
Trivialroman als literaturwissenschaftlicher Terminus seit M.Thalmann, Der Trivialroman des 18. Jahrhunderts, 1923; verbreitet seit etwa 1960 (Althof, Trivialliteratur, in: L001 ABG 22,175ff.);
Trivialität (1778; L081 FWb), häufig auch im Plural eine Sammlung von Trivialitäten(1799; L081 FWb);
trivialisierenvereinfachen, abwertenwie Gleim… sein Talent… trivialisierte (Goethe an Zelter 1.9.27; Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter, hg. M.Hecker 1987, 613).
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