Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Trichter
ahd. trahtari, trehteri, im 12. Jahrhundert zuerst trihter < lat. traiectorium (L077 Theodor Frings 61);1sich verjüngendes, mit einem Abfluß versehenes Einfüllgerät‹, besonders für Flüssigkeiten; übertragen Nürnberger TrichterMethode, jmdm. eine Kenntnis ohne Mühe beizubringen‹ nach dem 1647 zu Nürnberg erschienenen Poetischen Trichter von Harsdörffer; wohl im Anschluß daran
⊚⊚ auf den Trichter (›die Ursache‹) kommen (1787; L059 DWb), auf den Trichter (›zur Erkenntnis‹) bringen (1778; ebenda), dazu ↑ "eintrichtern"; nach der Erscheinung übertragen: in einem hohen, spitzen Trichter sind die Zuhörer [im anatomischen Theater] übereinander geschichtet (Goethe); auf Musikinstrumente bezogen (1930; ebenda) ›schallverstärkendes Ende‹, zumal von Trompete und Posaune, auch vom "Grammophon"; speziell
2von Minen, Bomben u.ä. verursachter Krater‹ (1757; L059 DWb), auch geologisch Trichter des Strombolo (Campe; L059 DWb).
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