Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
traut
ahd. / mhd. trut; ursprünglich Substantiv (Mask. , dann auch Neutr. ) ›Geliebter‹, dazu das Diminutiv Trautchen, Trautel, Trautelchen; adjektivisch ›lieb‹ (ahd. vereinzelt), literarisch seit Ende des 18. Jahrhunderts wieder sehr üblich, mit Annäherung an "vertraut", "traulich"; auf Personen (und ihre Beziehung zueinander) bezogen, im deutschen Weihnachtslied nur das traute hochheilige Paar(›Stille Nacht‹), das traute gespräch (Voß; L059 DWb); in trauter umarmung (Novalis; L059 DWb); auf Räume, Gegenstände bezogen wie ↑ "traulich" ›anheimelnd, gemütlich‹: die traute liebe welt (Luther; L059 DWb), im sinnig-kitschigen Wandspruch Trautes Heim, Glück allein »leider im Wert gesunken« (L320 Trübner) und heute oft spöttisch gebraucht.
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