Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
transparent
(1779[?] Goethe, Theatralische Sendung) < gleichbedeutend ⇓ "S070" franz. transparent; ›durchsichtig‹: wie ein transparenter Ball… die Sonne(Schopenhauer; L081 FWb), speziell maltechnisch von schimmernden, dünnen Farben; übertragen (früheres 19. Jahrhundert) ›deutlich, verständlich‹: unterschied zwischen einem transparenten scharfen und einem ruszigen stumpfen vortrage (G.Keller; L059 DWb); seit früherem 20. Jahrhundert etwas transparent machen, häufig im institutionellen Bereich, wenn bestimmte Vorgänge, Strukturen u.ä. der Öffentlichkeit vermittelt werden sollen; seit Mitte des 20. Jahrhunderts häufig im politischen Bereich abgeleitet
Transparenz (Goethe nach 1823; L081 FWb); seit 1989 in der Politik Übersetzung von russ. glasnost (L030 Brisante Wörter), ⇓ "S231" zur Zeit der Wende 1989/ 90 dafür auch "Offenheit" (L131 H/ S/ T 168ff.).
Transparent Neutr. (1783 < franz. transparent); zunächst ›durchscheinendes Bild‹; dann ›Plakat, Spruchband‹ (frühes 20. Jahrhundert) mit den Demo-Sprüchen der Demonstranten; … kam es zu einer stärkeren Differenzierung und Polarisierung der Losungen und Transparente (L282 Wolfgang Schneider, Demontagebuch, 1990, 172).
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