Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Trank
ahd. tranc, gemeingermanische Bildung zu ↑ "trinken" (got. dragk), ⇑ "Getränk", "Trunk"; bis ins 17. Jahrhundert allgemein ›Getränk, Trunk‹, dazu die Verbindung Speis und Trank (mhd. ); speziell ›eine bestimmte Wirkung hervorrufendes Getränk‹, im Sinne von ›Medizin‹: einem Krancken einen Trank verordnen(L169 Matthias Kramer), ›Zaubertrank, LiebestrankDu siehst, mit diesem Trank im Leibe, / Bald Helenen in jedem Weibe (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,2603); übertragen wie ↑ "Elixier": den erquickenden trank des lebens (Herder; L059 DWb).tränken ahd. / mhd. trenken, ⇓ "S107" Bewirkungswort zu ↑ "trinken";
1zu trinken geben‹, bis frühneuhochdeutsch auch auf Menschen bezogen: nam einen Schwam… vnd trencket jn (A180 Martin Luther, Matthäus 27,48), so seit dem 18. Jahrhundert wieder archaisierend und literarisch; übertragen wie ↑ "nähren": du tränkest sie mit Wollust als mit einem Strom (Luther), im Partizip Perfekt ›durchdrungener war getränkt von dem echten geiste protestantischer freiheit (Treitschke; L059 DWb); dazu ertränken (ahd. ); weiterentwickelt zu
2naß machen, durchfeuchten‹ (16. Jahrhundert), vor allem technisch; seit dem 18. Jahrhundert übertragen, oft hyperbolisierend , z. B. in der festen Verbindung mit Blut getränkt; dazu durchtränken;
Tränke ahd. trenka, mhd. trenke; ›Ort, wo Vieh getränkt wird‹.
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