Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
träge
ahd. tragi, mhd. træge, westgermanisch mit Verwandtschaft in anderen germanischen Sprachen (got. trigo ›Traurigkeit‹, altnord. tregi ›Sorge‹, ›Widerstreben‹), urverwandt litauisch dirzti ›zäh werden‹; Gegensatz ↑ "schnell",1.1 von der langsamen Bewegung: trägen und schlurfenden Ganges (G.A111 Gerhart Hauptmann Thiel; 1,238), die träge Zeit (A177 Gotthold Ephraim Lessing, 3,364); auch ›faul‹: trages Gesinde (L305 Christoph Ernst Steinbach); bereits althochdeutsch auch
1.2geistig unbeweglich‹: trage zum Lernen (ebenda); seit dem Frühneuhochdeutschen speziell fachsprachlich
2 »in der Naturlehre jeder leblose Körper.., sofern er unvermogend ist, sich zur Bewegung oder Ruhe, als Veranderung seines Zustandes zu bestimmen« (L033 Joachim Heinrich Campe); frühneuhochdeutsch bis ins frühe 20. Jahrhundert im Finanzwesen für seither "schwach" (L277 Alfred Schirmer, Kaufmannssprache; vgl. L320 Trübner): die tregen märckte (1534; L059 DWb).
Trägheit ahd. tragheit, mhd. tracheit, trakeit; zu träge(2)
Trägheitsgesetz (L218 Muret/ Sanders).
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