Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Tour
⇓ "S077" Fem. < franz. tour Mask. ( < lat. tornus, zu tornare ›drechseln‹) mit Genuswechsel;1 ›(Rund-)Reise, Fahrt‹ eine tour biß Edenburg (1673 Ch.Weise; L026 Richard James Brunt 480), im 17./ 18. Jahrhundert speziell die Bildungsreise nach Frankreich, Italien usw. (Kavalierstour);
⊚ in einer Tour ›ohne Unterbrechung, fortwährend‹ (1896 Schnitzler; L059 DWb) und viele Zusammensetzungen, z. B. Vergnügungstour (1792; L081 FWb), "Spritztour" (1846; L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel 4,442), Hochgebirgstour (1865; L081 FWb); heute meist enger ›Ausflug, (Urlaubs-)Wanderung‹, Autotour, Fußtour, Schiffstour; besonders im 18. Jahrhundert gemäß den weiteren Bedeutungen von franz. tour auch
2.1 ›Drehung, Kehre‹ (Reiten, Tanz);
2.2 ›gekonnte Art, Finesse, geschickte Formulierung‹ meiner Satyre die Tour zu geben (1739 Liscow; L026 Richard James Brunt 481), danach wohl übertragen ›Art und Weise, Masche‹ in
⊚ (auf) die faule [›unredliche‹], sanfte, harte Tour (20. Jahrhundert; L081 FWb, L177 Heinz Küpper) Es gibt… auch eine sanfte Tour, die arbeitet mit Hölderlin und Rilke (A010 Gottfried Benn, Doppelleben 437);
2.3 militärisch ›Reihenfolge, Turnus‹; hierzu wohl ↑ "Ochsentour"; Ende des 19. Jahrhunderts
3 ⇓ "S220" technisch ›Umlauf‹, heute meist durch ↑ "Umdrehung" ersetzt (1888 Tourenzahl ›Drehzahl‹; L059 DWb);
⊚ auf Touren [›in Schwung‹] bringen/ kommen; auf vollen Touren, auf Hochtouren laufen, dazu hochtourig;
Tourismus (1840; L081 FWb), heute ›organisierter (Urlaubs-)Reiseverkehr‹ (Ferntourismus, Massentourismus usw.); seit ca. 1870
Touristik zuerst im Zusammenhang mit Alpinismus, heute besonders in Zusammensetzungen wie Touristikbranche, Touristikexperte;
Tourist (1787; L081 FWb);
1 ›Reisender‹, 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts; speziell
2 ›(Berg-)Wanderer‹, heute
3 ›Ausflugs-/ Urlaubsreisender‹.
⊚ in einer Tour ›ohne Unterbrechung, fortwährend‹ (1896 Schnitzler; L059 DWb) und viele Zusammensetzungen, z. B. Vergnügungstour (1792; L081 FWb), "Spritztour" (1846; L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel 4,442), Hochgebirgstour (1865; L081 FWb); heute meist enger ›Ausflug, (Urlaubs-)Wanderung‹, Autotour, Fußtour, Schiffstour; besonders im 18. Jahrhundert gemäß den weiteren Bedeutungen von franz. tour auch
2.1 ›Drehung, Kehre‹ (Reiten, Tanz);
2.2 ›gekonnte Art, Finesse, geschickte Formulierung‹ meiner Satyre die Tour zu geben (1739 Liscow; L026 Richard James Brunt 481), danach wohl übertragen ›Art und Weise, Masche‹ in
⊚ (auf) die faule [›unredliche‹], sanfte, harte Tour (20. Jahrhundert; L081 FWb, L177 Heinz Küpper) Es gibt… auch eine sanfte Tour, die arbeitet mit Hölderlin und Rilke (A010 Gottfried Benn, Doppelleben 437);
2.3 militärisch ›Reihenfolge, Turnus‹; hierzu wohl ↑ "Ochsentour"; Ende des 19. Jahrhunderts
3 ⇓ "S220" technisch ›Umlauf‹, heute meist durch ↑ "Umdrehung" ersetzt (1888 Tourenzahl ›Drehzahl‹; L059 DWb);
⊚ auf Touren [›in Schwung‹] bringen/ kommen; auf vollen Touren, auf Hochtouren laufen, dazu hochtourig;
Tourismus (1840; L081 FWb), heute ›organisierter (Urlaubs-)Reiseverkehr‹ (Ferntourismus, Massentourismus usw.); seit ca. 1870
Touristik zuerst im Zusammenhang mit Alpinismus, heute besonders in Zusammensetzungen wie Touristikbranche, Touristikexperte;
Tourist (1787; L081 FWb);
1 ›Reisender‹, 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts; speziell
2 ›(Berg-)Wanderer‹, heute
3 ›Ausflugs-/ Urlaubsreisender‹.