Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Topf
zuerst mittelhochdeutsch in ostmitteldeutschen Quellen (Ende des 13. Jahrhunderts Heinrich von Freiberg), zuvor ahd. tuphin, mhd. tupfen, verwandt mit ⇑ "tief", "tüpfeln"; durch die lutherische Bibelübersetzung verbreitet; auf das Küchengeschirr bezogen wie in MilchtopfGefäß für Milch‹ (landschaftlich auch Milchtopp, Milchdippe, Milchpott, Milchkrug, Milchkanne, Milchhafen; vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 4–12; ⇑ 1"Hafen", "Kanne", 1"Krug", "Pott"),⊚⊚ alles in einen Topf werfen (frühnhd.) ›unterschiedslos behandeln‹, jmdm. in die Töpfe gucken/ sehenneugierig sein‹ (18. Jahrhundert; L059 DWb); im Gesellschaftsspiel umgangssprachlich ›Kasse‹ (vgl. L305 Christoph Ernst Steinbach), daher auch ›Geldquelle‹: Dieser Betrag kommt aus einem anderen Topf; kurz für Nachttopf (L308 Kaspar Stieler), häufig im Diminutiv ein töpfchen, auf dem er sie abhielt (Bismarck; L059 DWb); kurz für Blumentopf (Weise; L059 DWb); übertragen in der Zusammensetzung Topfkuchen (↑ "Napfkuchen"). Hildebrandt, in: L061 DWEB3,297ff.
Töpfer"S165" ostmitteldeutsch (2. Hälfte des 15. Jahrhunderts) ⇓ "S084" für süddt. Hafner (L171 Paul Kretschmer 531).
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