Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
toi, toi, toi
auch toitoitoi, ⇓ "S209" Sprechhandlungspartikel (um 1900), zunächst norddeutsch, wohl ⇓ "S121" lautliche Nachbildung des Geräuschs beim dreimaligen, nach der ⇓ "S001" abergläubischen bzw. magischen Vorstellung unheilbannenden Ausspucken, das beim Bericht über einen persönlichen Erfolg oder beim Glückwünschen den Neid böser Geister abwehren soll, eventuell vermischt mit ⇓ "S104" jidd.-rotw. tow, tofgut‹ in der Nebenform tojw als Verkürzung aus maseltowgut Glück, alles Gute‹ (S.A.L348 Siegmund A. Wolf, Rotwelsch);1 häufig in der Form
unberufen, toi, toi, toi und in Verbindung mit dreimaligem Klopfen auf Holz ›Sprecher möchte mögliches Unheil nicht durch das Aussprechen des Erfolges berufen, beschreien, heraufbeschwören‹: Bisher geht ja alles unberufen toitoitoi solala (1931 A054 Hans Fallada, Bauern, Bonzen und Bomben 492); bisher bin ich, toi, toi, toi, immer heil angekommen;
2"S040" als Ermunterung und Erfolgswunsch der Schauspieler und anderer Künstler vor dem Auftritt, heute auch allgemein im Sinne von ›viel Erfolg‹. H.Wilde, »Unberufen, toi,toi,toi«, in: L299 Sprachdienst 15,4ff.
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