Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Tinte
früher auch Dinte, ahd. tincta aus mittellat. tincta; ›farbige Schreib- und Zeichenflüssigkeit‹: die tinte fleust nicht mehr(Hofmannswaldau; L059 DWb), im Sinne von ›(zuviel) schreibendasz ich viel tinte vergossen habe (Bodmer; L059 DWb), zur Markierung von Fehlern mit rother Tinte corrigirte (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit I,27,66);⊚⊚ da müßte ich Tinte gesoffen haben (starke Ablehnung einer Zumutung), in der Tinte sitzen/ stecken »sich in Verlegenheit, in einem übeln Handel befinden« (L003 Johann Christoph Adelung 1780); fachsprachlich als Malerausdruck entsprechend franz. teinteFarbenmischung, Farbton‹: seine Tinten und Halbtinten (A075 Johann Wolfgang von Goethe, 45,319), verwandt mit
TeintGesichtsfarbe‹ (Ende des 18. Jahrhunderts < franz. teint);
Tintenfaß 15. Jahrhundert für älteres tinthorn. Tintenkuli ↑ "Kuli".
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Ansicht: Tinte