Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Thron
mhd. tron < ⇓ "S082" griech.-lat. thronus. Plural -e, im 18. Jahrhundert sehr gewöhnlich schwach -en; wie ↑ "Stuhl" ›Sitz weltlicher und kirchlicher Herrscher‹, religiös der auff seinem Thron sitzet / ein herrschender Gott (A180 Martin Luther, Sirach 1,7), Gottes Tron (L308 Kaspar Stieler); übertragen ›Herrschaft‹, in festeren Verbindungen: vom Tron sturzen (L308 Kaspar Stieler), einen auf den Thron setzen, die ihr Philipps Thron / Bevestigtet (A131 Friedrich Hölderlin, Alexanders Rede an seine Soldaten bei Issus), lokal Der Thron von England ist durch einen Bastard / Entweiht (A222 Friedrich Schiller, Stuart 3,4), mit gesellschaftlichem Bezug Denn Sehnsucht hält, von Staub zu Thron, / Uns all' in strengen Banden(Goethe; Ch.L042 Christa Dill), dazu Thronfolge, Thronwechsel; nach altchristlicher Anschauung ›Sitz des dritten Engelchores‹: des hohen Thrones Bewohner(Klopstock), danach die Engel dieses Chores Thronen (Kolosser 1,6), woran sich Klopstock anschließt; heute auch umgangssprachlich scherzhaft ›WC‹, im Diminutiv Thrönchen.thronen (L308 Kaspar Stieler 1691); selten eigentlich ›herrschen‹; ⇓ "S027" übertragen abstrakt zur hütte, wo kein laster thront(E. v.Kleist; L059 DWb); zumeist allgemeiner ›erhaben sitzen‹, übertragen bergesgipfel, / wo die burgruine thront(Geibel; L059 DWb).
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