Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Tempel
ahd. tempalNeutr. < lat. templum, später Mask. nach der Mehrheit der Wörter auf -el; ›nichtchristliches Gotteshaus‹, Tempel zu Jerusalem (L308 Kaspar Stieler), zumal auf das klassische Altertum bezogen: Alkamenes war erhaben gearbeitet an dem Gipfel des Eleusinischen Tempels (A280 Johann Joachim Winckelmann, Geschichte der Kunst des Altertums, 135); seit dem 19. Jahrhundert auch ›kleines, zur Zierde dienendes (Garten-)Haus‹ (vgl. L059 DWb); übertragen zur Bezeichnung höchster Verehrung Unser Priestertum ist Freude, / Unser Tempel die Natur (A131 Friedrich Hölderlin, Hymne an die Liebe), Wertschätzung Tempel der Kunst (A193 Karl Philipp Moritz, Reiser 410), abstrakt Dann geht Ihr durch die sichre Pforte / Zum Tempel der Gewißheit ein (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,1992); jmdn. zum Tempel hinausjagen (nach Johannes 2,15) ›empört fortschicken‹.
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