Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
tauschen
(1540; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) < mhd. tuschenspaßen, lügen, betrügen‹, ebenso tiuschen, bereits mittelhochdeutsch dann die Bedeutungsunterscheidung (↑ "täuschen"), und tauschen seit dem 15. Jahrhundert ohne negativen Nebensinn ›etwas geben und etwas anderes (Gleichwertiges) dafür erhalten‹, intransitiv wir wollen tauschen: ich gebe dir mein Pferd, und du gibst mir deinen Klumpen (Brüder A087 Jacob und Wilhelm Grimm, Hans im Glück), transitiv ›wechselnund tauschen / manchen langen kuss(A.W.Schlegel; L059 DWb), wir tauschten nur gedanken(Voß; L059 DWb), Ringe tauschenheiraten‹; präpositional Ich habe mit ihm getauscht (L169 Matthias Kramer),
Ich wollte mit dir nicht tauschen (L308 Kaspar Stieler) ›ich möchte nicht in deiner Lage sein‹, Geheimnis gegen Geheimnis tauschen (A222 Friedrich Schiller, Fiesko 1,3); dazu ↑ "austauschen", eintauschen, umtauschen, vertauschen; daraus rückgebildet
Tausch mhd. tusch(K.v.L375 Karl von Bahder, Wortwahl 42) ›Spaß, Betrug‹, entsprechend dem Verb seit dem 16. Jahrhundert ›das Überlassen von etwas gegen etwas anderes (Gleichwertiges)‹: einen guten Tausch gethan… haben (L169 Matthias Kramer); dazu "Austausch" (↑ "austauschen"), ↑ "Umtausch".
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