Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
taub
ahd. / mhd. toup, toubes, altgermanisch (engl. deaf), verwandt mit ⇑ "dumm", "toben", urverwandt griech. typhlós ›blind‹; anfangs1 ›empfindungslos‹: Taub von grossem leyden (L200 Josua Maaler), wann ein Glied unempfindlich wird, heißt es taub (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch); ↑ "betäuben"; speziell ›gehörlos‹, bereits althochdeutsch in der festen Verbindung taub und stumm (L059 DWb), häufig übertragen ›absichtlich nicht beachten‹: Vergebens such ich ihn zurück zu halten, sein Ohr ist taub (A222 Friedrich Schiller, Turandot 4,3);
⊚ tauben Ohren predigen (↑ "Ohr"); mittelhochdeutsch weiterentwickelt zu
2 ›gehaltlos‹: die ledigen hülsen oder taube nüsse (Luther; L059 DWb), speziell ⇓ "S033" bergmannssprachlich »da kein Metall darinnen[im Gestein] ist« (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch); dazu auch Taubnessel (L040 Lorenz Diefenbach), weil sie bei Berührung keinen Schmerz verursacht, Gegensatz "Brennessel".
ahd. / mhd. toup, toubes, altgermanisch (engl. deaf), verwandt mit ⇑ "dumm", "toben", urverwandt griech. typhlós ›blind‹; anfangs1 ›empfindungslos‹: Taub von grossem leyden (L200 Josua Maaler), wann ein Glied unempfindlich wird, heißt es taub (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch); ↑ "betäuben"; speziell ›gehörlos‹, bereits althochdeutsch in der festen Verbindung taub und stumm (L059 DWb), häufig übertragen ›absichtlich nicht beachten‹: Vergebens such ich ihn zurück zu halten, sein Ohr ist taub (A222 Friedrich Schiller, Turandot 4,3);
⊚ tauben Ohren predigen (↑ "Ohr"); mittelhochdeutsch weiterentwickelt zu
2 ›gehaltlos‹: die ledigen hülsen oder taube nüsse (Luther; L059 DWb), speziell ⇓ "S033" bergmannssprachlich »da kein Metall darinnen[im Gestein] ist« (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch); dazu auch Taubnessel (L040 Lorenz Diefenbach), weil sie bei Berührung keinen Schmerz verursacht, Gegensatz "Brennessel".