Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Tau
1 ⇓ "S087" Mask. , ahd. / mhd. tou (ursprünglich und noch landschaftlich auch Neutr. ), altgermanisch (engl. dew), urverwandt griech. thein ›laufen‹; ›Niederschlag der feuchten Nachtluft‹,⊚ vor Tau und Tag (19. Jahrhundert; L320 Trübner) ›vor Tagesanbruch‹; übertragen ›Tränen‹: Noch rinnt vom Auge mir der Thau der Liebe nieder (A131 Friedrich Hölderlin, An Neuffer).
tauen1 ahd. touwon, touwen, mhd. touwen, gewöhnlich unpersönlich es taut, literarisch auch mit bestimmten Subjekten: dem tauenden Morgen (Goethe), der tauenden Rose (Klopstock), es taueten glänzende Tropfen(Voß); besonders persönliche Konstruktion bei übertragenem Gebrauch: edle Lust macht die Augen tauen (Wieland), Gott ließ Fassung auf deine Seele tauen (Hippel); transitiv Tauet Himmel den Gerechten(Rückert).
2 ⇓ "S087" Neutr. (1517 teu; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), aus dem ⇓ "S150" Niederdeutschen (altnord. taug, engl. tow); speziell ›starkes Schiffsseil‹; deshalb norddt. Tau springen für ›seilspringen‹ (vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 3–25).
1 ⇓ "S087" Mask. , ahd. / mhd. tou (ursprünglich und noch landschaftlich auch Neutr. ), altgermanisch (engl. dew), urverwandt griech. thein ›laufen‹; ›Niederschlag der feuchten Nachtluft‹,⊚ vor Tau und Tag (19. Jahrhundert; L320 Trübner) ›vor Tagesanbruch‹; übertragen ›Tränen‹: Noch rinnt vom Auge mir der Thau der Liebe nieder (A131 Friedrich Hölderlin, An Neuffer).
tauen1 ahd. touwon, touwen, mhd. touwen, gewöhnlich unpersönlich es taut, literarisch auch mit bestimmten Subjekten: dem tauenden Morgen (Goethe), der tauenden Rose (Klopstock), es taueten glänzende Tropfen(Voß); besonders persönliche Konstruktion bei übertragenem Gebrauch: edle Lust macht die Augen tauen (Wieland), Gott ließ Fassung auf deine Seele tauen (Hippel); transitiv Tauet Himmel den Gerechten(Rückert).
2 ⇓ "S087" Neutr. (1517 teu; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), aus dem ⇓ "S150" Niederdeutschen (altnord. taug, engl. tow); speziell ›starkes Schiffsseil‹; deshalb norddt. Tau springen für ›seilspringen‹ (vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 3–25).