Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
tappen
(Luther; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) zuvor betappen (15. Jahrhundert); zunächst von Tieren (↑ "Stapfe"), dann von plumpem Zugreifen oder Zutreten ungeschickter Menschen, namentlich von dem Tasten mit Händen und Füßen im Dunkeln: wie ein Blinder tappt im Tunkeln (⇓ "S036" A180 Martin Luther, 5.Mose 28,29), im dunkeln/ finstern tappen zur Bezeichnung von Ungewißheit, Unkenntnis; auch ›(ungeschickt, suchend) greifen‹: an jede schürze tappen(Hauff; L059 DWb); bei Goethe dazu die ⇓ "S183" Rückbildung TappSchritt‹ (Brief vom 21.9.72); das Substantiv Tappen nordbairisch für ›Hausschuh‹ (↑ "Pantoffel"); ↑ "ertappen".
täppisch mhd. tæpisch; von der ungeschickten, unbeholfenen Bewegung: Er[Deutschland] ist ein täppisches Rieselein, / Reißt aus dem Boden die Eiche (A118 Heinrich Heine, Deutschland!);
Taps er ist ein rechter Tappes (L169 Matthias Kramer) »ein ungeschickter, plumper Mensch« (L003 Johann Christoph Adelung 1780).
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