Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Tafel
ahd. tavala, mhd. tavel, entlehnt < roman. tavola, lat. tabula (vor der hochdeutschen Lautverschiebung Entlehnung zu Zabel ›Schach‹), ↑ "Tabelle";1 ›dünne Platte‹, auf das Material bezogen marmelsteinin langen taflen (1582; L059 DWb), Tafel aus Holz, Schiefer, Metall, eine (gemalte) Tafel (L169 Matthias Kramer), Tafelbild; Eine Tafel Chocolate (L003 Johann Christoph Adelung 1780); auf den Zweck des Schreibens und Mitteilens bezogen: vnd da gab er jm zwo Tafeln… geschrieben mit dem Finger Gottes (A180 Martin Luther, 2.Mose 31,18), im Schulwesen tavel und griffel in schuoler henden (16. Jahrhundert; L059 DWb) und im Sinne von Wandtafel (16. Jahrhundert; L059 DWb); in Büchern ›Übersicht, Illustration u.ä.‹ (1431; L059 DWb); daneben seit dem Mittelhochdeutschen speziell
2 ›Tischplatte‹, dann ›Tisch‹, zum Speisen hergerichtet: zur Tafel laden, bitten usw., auch während der Tafel ›so lange das Speisen dauert‹, entsprechend vor, nach der Tafel, die Tafel dauert lange. Im Mittelalter wurden die Tischplatten erst, wenn gespeist werden sollte, auf Gestelle gelegt und nach dem Essen wieder fortgenommen, daher
⊚ die Tafel aufheben (1. Hälfte des 18. Jahrhunderts) ›das Zeichen zur Beendigung der Mahlzeit geben‹; in Zusammensetzungen als Bestimmungswort vor allem von Früchten zur Bezeichnung ausgesuchter Qualität: Tafelbirne (L003 Johann Christoph Adelung 1780), Tafelapfel, Tafelobst (L033 Joachim Heinrich Campe), ›fein‹ in Tafeltuch (L169 Matthias Kramer), Tafelservice (L003 Johann Christoph Adelung 1780), Tafelsilber (L033 Joachim Heinrich Campe), dagegen Tafelwein (L033 Joachim Heinrich Campe) solcher von minderer Qualität.
Tafelrunde mhd. tavelrunde von altfranz. table ronde, also eigentlich ›runde Tafel‹, vom Sprachgefühl als Zusammensetzung mit dem Substantiv im Sinne von ›Gesellschaft‹ aufgefaßt; ursprünglich die Tafel des Königs Artus, die rund ist, damit niemand an ihr einen Vorzug hat; danach auch sonst ›(runde) Tafel‹ und ›Gesellschaft, die sich daran zusammenfindet‹; Ende des 18. Jahrhunderts wiederbelebt (Wieland);
täfeln ahd. tavalon, mhd. tevelen; ›mit dünnen Holzplatten belegen‹, häufig im Partizip Perfekt: getäfelte Wand, getäfeltes Zimmer, veraltet getäfelter Boden ›Parkett‹; südwestdt. täfern (Täfer, Täferholz); Getäfel ›Tafelwerk‹, südwestdt. Getäfer;
tafeln (mhd. ) ›gut und ausgedehnt speisen‹.
2 ›Tischplatte‹, dann ›Tisch‹, zum Speisen hergerichtet: zur Tafel laden, bitten usw., auch während der Tafel ›so lange das Speisen dauert‹, entsprechend vor, nach der Tafel, die Tafel dauert lange. Im Mittelalter wurden die Tischplatten erst, wenn gespeist werden sollte, auf Gestelle gelegt und nach dem Essen wieder fortgenommen, daher
⊚ die Tafel aufheben (1. Hälfte des 18. Jahrhunderts) ›das Zeichen zur Beendigung der Mahlzeit geben‹; in Zusammensetzungen als Bestimmungswort vor allem von Früchten zur Bezeichnung ausgesuchter Qualität: Tafelbirne (L003 Johann Christoph Adelung 1780), Tafelapfel, Tafelobst (L033 Joachim Heinrich Campe), ›fein‹ in Tafeltuch (L169 Matthias Kramer), Tafelservice (L003 Johann Christoph Adelung 1780), Tafelsilber (L033 Joachim Heinrich Campe), dagegen Tafelwein (L033 Joachim Heinrich Campe) solcher von minderer Qualität.
Tafelrunde mhd. tavelrunde von altfranz. table ronde, also eigentlich ›runde Tafel‹, vom Sprachgefühl als Zusammensetzung mit dem Substantiv im Sinne von ›Gesellschaft‹ aufgefaßt; ursprünglich die Tafel des Königs Artus, die rund ist, damit niemand an ihr einen Vorzug hat; danach auch sonst ›(runde) Tafel‹ und ›Gesellschaft, die sich daran zusammenfindet‹; Ende des 18. Jahrhunderts wiederbelebt (Wieland);
täfeln ahd. tavalon, mhd. tevelen; ›mit dünnen Holzplatten belegen‹, häufig im Partizip Perfekt: getäfelte Wand, getäfeltes Zimmer, veraltet getäfelter Boden ›Parkett‹; südwestdt. täfern (Täfer, Täferholz); Getäfel ›Tafelwerk‹, südwestdt. Getäfer;
tafeln (mhd. ) ›gut und ausgedehnt speisen‹.