Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Szene
(1533; L081 FWb) < lat. scaena, scena, griech. skene;1 auf die Theaterbühne bezogen ›Ort der Handlung‹: (In der Scene ruffet sie) O Hülffe, Hülffe (1630; L081 FWb), in festen Verbindungen: auf offener Szene, in Scene gesetzt (Tieck; L081 FWb), übertragen
⊚ etwas/ sich in Szene setzen ›wirkungsvoll darstellen‹, zunächst in der Zusammensetzung: Charlatanismus des Sichselbstinscenesetzens (1857; L081 FWb), Szenenwechsel; übertragen
1.1 auf die optische Wahrnehmung einer Gegebenheit bezogen (Mitte des 18. Jahrhunderts): Verwerfen von Siegen und Thronen, / die große Szene am Nil (A010 Gottfried Benn, Prolog); seit den 1950er Jahren
1.2 unter Einfluß von englisch-amerikanisch scene›Milieu‹: Bohème, ›Szene‹, Subkultur und Abseits.., das sind Ausbuchtungen, Spielwiesen des Bürgerlichen (A207 Hermann P. Piwitt, Umseglung 219); so Grundwort in zahlreichen Zusammensetzungen (Drogenszene, Terroristenszene) und adjektivischen Verbindungen (linke, rechte Szene), in diesem Zusammenhang auch Wort des Jahres 1977; positiv gedeutet mit dem Begriff kultureller Neuerung; als Bestimmungswort, z. B.: ›Sie wissen ja‹, fügt sie hinzu und benutzt einen Ausdruck aus dem Szene-Deutsch (B.A254 Botho Strauß, Paare 146); daneben
2 ⇓ "S127" auf das Theaterstück bezogen ›Auftritt‹: die Szene der Ermordung Geßlers(1847 A315 Friedrich Theodor Vischer, Ästhetik VI,280), eine Szene proben, Szenenapplaus; danach seit Mitte des 18. Jahrhunderts verallgemeinert ›Geschehen‹: Die Scene wird zum Tribunal (A222 Friedrich Schiller, Die Kraniche des Ibycus); ›Situation‹: Es gab eine rührende Scene (L032 Joachim Heinrich Campe Erg.); seit frühem 19. Jahrhundert abwertend ›Streit‹: die… nicht zu den lästigen Weibern zu gehören schien, welche ›Scenen‹ machen (1880; L081 FWb).
Szenarium (1817; L081 FWb); auf das Theater bezogen ›Entwurf des Schauplatzes‹, auch ›Requisitenverzeichnis‹, auf den Film bezogen ›Entwurf des Handlungsablaufs‹; seit frühem 20. Jahrhundert verallgemeinert ›Schauplatz‹; gleichbedeutend
Szenario (1802; L081 FWb);
Szenerie (1806; L081 FWb) zu Szene(1); zu Szene(1.1) übertragen: die… scenerie des engen gebirgspasses(1822; L059 DWb), danach heute auch übertragen wie Szenarium: Wandel in der politischen Szenerie (1950; L081 FWb);
szenisch (1787; L081 FWb) zu Szene(1) und (2);
inszenieren (L266 Daniel Sanders FWb) zu Szene(1) »[ein Theaterstück] in Szene setzen« (ebenda), heute auch ›einen Kino- oder Fernsehfilm einrichten‹; verallgemeinert ›veranstalten‹, abwertend ›künstlich einrichten‹: ein inszenierter Streit, dazu
Inszenierung (L148 Jakob Heinrich Kaltschmidt 71870).
⊚ etwas/ sich in Szene setzen ›wirkungsvoll darstellen‹, zunächst in der Zusammensetzung: Charlatanismus des Sichselbstinscenesetzens (1857; L081 FWb), Szenenwechsel; übertragen
1.1 auf die optische Wahrnehmung einer Gegebenheit bezogen (Mitte des 18. Jahrhunderts): Verwerfen von Siegen und Thronen, / die große Szene am Nil (A010 Gottfried Benn, Prolog); seit den 1950er Jahren
1.2 unter Einfluß von englisch-amerikanisch scene›Milieu‹: Bohème, ›Szene‹, Subkultur und Abseits.., das sind Ausbuchtungen, Spielwiesen des Bürgerlichen (A207 Hermann P. Piwitt, Umseglung 219); so Grundwort in zahlreichen Zusammensetzungen (Drogenszene, Terroristenszene) und adjektivischen Verbindungen (linke, rechte Szene), in diesem Zusammenhang auch Wort des Jahres 1977; positiv gedeutet mit dem Begriff kultureller Neuerung; als Bestimmungswort, z. B.: ›Sie wissen ja‹, fügt sie hinzu und benutzt einen Ausdruck aus dem Szene-Deutsch (B.A254 Botho Strauß, Paare 146); daneben
2 ⇓ "S127" auf das Theaterstück bezogen ›Auftritt‹: die Szene der Ermordung Geßlers(1847 A315 Friedrich Theodor Vischer, Ästhetik VI,280), eine Szene proben, Szenenapplaus; danach seit Mitte des 18. Jahrhunderts verallgemeinert ›Geschehen‹: Die Scene wird zum Tribunal (A222 Friedrich Schiller, Die Kraniche des Ibycus); ›Situation‹: Es gab eine rührende Scene (L032 Joachim Heinrich Campe Erg.); seit frühem 19. Jahrhundert abwertend ›Streit‹: die… nicht zu den lästigen Weibern zu gehören schien, welche ›Scenen‹ machen (1880; L081 FWb).
Szenarium (1817; L081 FWb); auf das Theater bezogen ›Entwurf des Schauplatzes‹, auch ›Requisitenverzeichnis‹, auf den Film bezogen ›Entwurf des Handlungsablaufs‹; seit frühem 20. Jahrhundert verallgemeinert ›Schauplatz‹; gleichbedeutend
Szenario (1802; L081 FWb);
Szenerie (1806; L081 FWb) zu Szene(1); zu Szene(1.1) übertragen: die… scenerie des engen gebirgspasses(1822; L059 DWb), danach heute auch übertragen wie Szenarium: Wandel in der politischen Szenerie (1950; L081 FWb);
szenisch (1787; L081 FWb) zu Szene(1) und (2);
inszenieren (L266 Daniel Sanders FWb) zu Szene(1) »[ein Theaterstück] in Szene setzen« (ebenda), heute auch ›einen Kino- oder Fernsehfilm einrichten‹; verallgemeinert ›veranstalten‹, abwertend ›künstlich einrichten‹: ein inszenierter Streit, dazu
Inszenierung (L148 Jakob Heinrich Kaltschmidt 71870).