Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Synekdoche
Fem. , ⇓ "S081" griech. synekdoche ›Mitverstehen‹, lat. synecdocha; ⇓ "S127" in der Rhetorik seit der Antike »Figura Grammatica, So man auß eym teyl das gantze begreiffet / oder durch einen vil verstehet / oder je auß eym das ander verstanden wil habe« (L037 Petrus Dasypodius 1536 s. v. Synecdocha), d. h. ›Setzen eines engeren Begriffs anstelle des eigentlich gemeinten umfassenderen oder eines umfassenderen anstelle des eigentlich gemeinten engeren Begriffs (insbesondere eines Teils für das Ganze oder einer Gesamtmenge für eine Teilmenge und umgekehrt)‹, »wie wenn man z. B. tausend Seelen oder Kopfe, statt tausend Menschen, das Alter statt die alten Leute, der Britte statt die Britten, das Eisen statt das Schwert, sagt« (L032 Joachim Heinrich Campe Erg.); in der rhetorischen Literatur häufig nicht deutlich von der ↑ "Metonymie" geschieden, der die Teil/ Ganzes-Relation sachlich passender zuzurechnen ist.
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