Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Sympathie
(1548 Sympathia; L081 FWb) < ⇓ "S082" griech.-lat. sympathia (zu griech. sýn ›mit, zusammen‹ und páthos ›Leid‹), die heutige Form seit dem 17. Jahrhundert, wohl nach franz. sympathie; zunächst v. a. in Naturmystik und Naturphilosophie, seit ca. 1700 auch medizinisch (vgl. sympathisch[1])1 ›(geheimnisvolle) Wechselbeziehung, Wechselwirkung, (gegenseitige) Beeinflussung von Dingen‹ eine tiefer liegende sympathie der pflanzenwelt mit der thierwelt (Schopenhauer; L059 DWb); ⇓ "S075" seit Ende des 17. Jahrhunderts auf die psychisch-geistige Verbindung, insbesondere die Art der zwischenmenschlichen Beziehung bezogen
2.1 ›Gefühl der Zuneigung, der Seelenverwandtschaft‹, unspezifischer als Liebe und Freundschaft, aber häufig deren Vorstufe (Gegensatz Antipathie) so poetisch, mystisch oder magisch das wort sympathie… klingen mag, so kennen wir doch kein andres wort, um eine gewisse art von zuneigung zu bezeichnen, die wir… zuweilen beim ersten anblick für unbekannte personen empfinden (Wieland; L059 DWb); auch in der Lyrik verbreitet: Was den großen Ring bewohnet / Huldige der Simpathie! (A222 Friedrich Schiller, An die Freude, 2.1,185); 3L062 DWGII 161f.; inzwischen auch allgemeiner
2.2 ›positive, wohlwollende Einstellung zu einer Person oder Sache‹: sich jmds. Sympathie verscherzen; der Plan hat meine Sympathie; politisch Sympathiekundgebung, Sympathiestreik.
sympathisch (1671; L081 FWb) entsprechend franz. sympathique; bis um 1850 selten, da synonym mit dem häufigeren sympathetisch
1 ›in (geheimer) Wechselwirkung stehend‹ (zu Sympathie[1]); hieraus ⇓ "S132" medizinisch sympathische Nerven (1777; L059 DWb), Sympathikus (1846; L081 FWb); seit dem 18. Jahrhundert allmählich entsprechend Sympathie(2)
2.1 ›emotional zugeneigt, gleichgestimmt‹ und
2.2 ›liebenswert, angenehm (auch von Sachverhalten)‹, Gegensatz unsympathisch;
sympathisieren (1681; L059 DWb) < franz. sympathiser, häufiger erst nach 1750
1.1 ›mitfühlen, zugetan sein‹; jüngst auch
1.2 ›politisch-ideologisch gleicher Meinung sein‹, dazu das ⇓ "S192" Schlagwort
Sympathisant ⇓ "S149" (1968; L081 FWb), Wort des Jahres 1977; meist auf das Umfeld extremistischer Gruppen bezogen (L391 SuL1989/ 2,95ff.), »gelegentlich schon zu Sympi ›verniedlicht‹« (L299 Sprachdienst 1978,2).
2.1 ›Gefühl der Zuneigung, der Seelenverwandtschaft‹, unspezifischer als Liebe und Freundschaft, aber häufig deren Vorstufe (Gegensatz Antipathie) so poetisch, mystisch oder magisch das wort sympathie… klingen mag, so kennen wir doch kein andres wort, um eine gewisse art von zuneigung zu bezeichnen, die wir… zuweilen beim ersten anblick für unbekannte personen empfinden (Wieland; L059 DWb); auch in der Lyrik verbreitet: Was den großen Ring bewohnet / Huldige der Simpathie! (A222 Friedrich Schiller, An die Freude, 2.1,185); 3L062 DWGII 161f.; inzwischen auch allgemeiner
2.2 ›positive, wohlwollende Einstellung zu einer Person oder Sache‹: sich jmds. Sympathie verscherzen; der Plan hat meine Sympathie; politisch Sympathiekundgebung, Sympathiestreik.
sympathisch (1671; L081 FWb) entsprechend franz. sympathique; bis um 1850 selten, da synonym mit dem häufigeren sympathetisch
1 ›in (geheimer) Wechselwirkung stehend‹ (zu Sympathie[1]); hieraus ⇓ "S132" medizinisch sympathische Nerven (1777; L059 DWb), Sympathikus (1846; L081 FWb); seit dem 18. Jahrhundert allmählich entsprechend Sympathie(2)
2.1 ›emotional zugeneigt, gleichgestimmt‹ und
2.2 ›liebenswert, angenehm (auch von Sachverhalten)‹, Gegensatz unsympathisch;
sympathisieren (1681; L059 DWb) < franz. sympathiser, häufiger erst nach 1750
1.1 ›mitfühlen, zugetan sein‹; jüngst auch
1.2 ›politisch-ideologisch gleicher Meinung sein‹, dazu das ⇓ "S192" Schlagwort
Sympathisant ⇓ "S149" (1968; L081 FWb), Wort des Jahres 1977; meist auf das Umfeld extremistischer Gruppen bezogen (L391 SuL1989/ 2,95ff.), »gelegentlich schon zu Sympi ›verniedlicht‹« (L299 Sprachdienst 1978,2).