Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Symbol
< ⇓ "S082" griech.-lat. symbolum ›Merkmal, Kennzeichen, Wahrzeichen‹, bis ins 18. Jahrhundert z. T. mit lateinischer Flexion;1Wahrzeichen‹, ›SinnbildZahlen und Symbole (um 1450; L081 FWb); häufiger seit dem 16. Jahrhundert durch die ihnen beigelegte symbole känntlich machen (Herder; L059 DWb);
2.1 nur in lateinischer Flexion, fachsprachlich-theologisch »christliches, apostolisches Tauf- und Glaubensbekenntnis« (L081 FWb) das erst bekenntnis oder symbolum ist das gemein bekenntnis der apostel (Luther; L059 DWb); entsprechend im ⇓ "S187" säkularen Bereich
2.2Denkspruch, Wahlspruch, Motto‹ seit Ende des 16. Jahrhunderts, formalisiert in Stammbüchern, z. B. studentischen, als Teil des Eintrags: Symbolum: semper lustig, numquam traurig(Stammbuch 1799), noch im 19. Jahrhundert das ist mein Symbolum: Liebe vergeht, Treue besteht (Holtei; L081 FWb); wohl aus (1) abgeleitet fachsprachlich
3Notations-/ Formelzeichen‹, wohl erst seit dem 20. Jahrhundert u. a. mathematische, chemische Symbole, auch ⇓ "S208" sprachwissenschaftlich für einen speziellen Aspekt des sprachlichen Zeichens: Es [das sprachliche Zeichen] ist Symbol kraft seiner Zuordnung zu Gegenständen und Sachverhalten (L028 Karl Bühler, Sprachtheorie, 1934,28). Zu Symbol(1)
SymbolfigurPerson als Verkörperung eines Symbolswird aus einem Einzelnen hier eine Symbolfigur?(1976 Die Zeit; L081 FWb);
SymbolikBedeutung der Symbole‹ seit ⇓ "S032" Herder (L081 FWb), Symbolik des Christentums (Görres; ebenda); die Symbolik von Hammer und Sichel(L337 WdG),
symbolisch (1716; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt);
Symbolismus"S061""S127" seit 1885 in Frankreich ausgegebenes »Kunstwort« (L181 Otto Ladendorf) für eine literarische Richtung (Baudelaire, Mallarmé, Rimbaud), »bald auch ins Deutsche übernommen« (ebenda).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Symbol