Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Süd
ahd. sund, mhd. sunt, erhalten in den Ortsnamen Sonthofen, Sundgau; wohl wurzelverwandt mit ↑ "Sonne"; seit dem 15. Jahrhundert mit niederländischer ü-Aussprache; bis ins 18. Jahrhundert wie Süden, seither literarisch Fern im Süd das schöne Spanien (Geibel, Zigeunerbube im Norden), seit dem 18. Jahrhundert auch für den aus Süden wehenden Wind, speziell seemannssprachlich.Süden ahd. sundan, mhd. sunden, suden; auf die dem "Norden" entgegengesetzte Himmelsrichtung bezogen: meine liebe gleichet einem gegen suden segelnden schiffe (Lohenstein; L059 DWb); räumlich auf in dieser Himmelsrichtung Gelegenes bezogen, mit Artikel: der Süden speziell ›Italien‹, allgemeiner ›die Mittelmeerländer‹; mit Norden verbunden ›überall‹: dessen Helden That / In Süd- und Norden klingt (J.Ch.Günther; L305 Christoph Ernst Steinbach); auf die Bevölkerung bezogen der katholische Süden;
Südpolsüdlicher Endpunkt der Erdachse‹ (L169 Matthias Kramer 1678) die Erde vom Nordpol bis zum Südpol mußte Raum finden in seiner Predigt (A210 Wilhelm Raabe, Hungerpastor 6,435);
SüdwesterSeemannshut‹ (der v. a. vor dem gefürchteten Südwestwind schützen soll); um 1850 ⇓ "S124" Lehnübersetzung von engl. southwester.
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