Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Substanz
Fem. , mhd. substancie < lat. substantia; zunächst1 ›Wesentliches, Grundlegendes‹, besonders in Theologie und ⇓ "S168" Philosophie: dieses einzige unendliche wesen aller wesen nennt Spinoza gott oder die substanz (1785; L059 DWb); seit frühem 16. Jahrhundert verallgemeinert ›Inhalt, Gehalt‹, positiv gedeutet ›Gewicht, Bedeutung‹ stündlich webt er… seine schweren Substanzen… ins Nichts (A010 Gottfried Benn, Der Sänger), dazu substanzlos (1926; L081 FWb);
2 naturwissenschaftlich-technisch ›Grundstoff, Materie‹ (1432; L081 FWb) die Dinge lagern in stummen / Gewölben aus Substanz (A010 Gottfried Benn, Erst wenn), danach seit frühem 20. Jahrhundert übertragen ›Bestand‹;
3 ›Vorrat, Besitz‹ (1522; L081 FWb): dass die Substanz nicht angegriffen [wird] (1792; L081 FWb); in festen Verbindungen
⊚⊚ von der substanz leben/ zehren, die Substanz aufbrauchen (L059 DWb), Man möchte, neuestes Schlagwort, »Substanz erhalten« und doch auch die Jugend nicht verführen lassen, nicht zugeben, wie schwach und unsicher man ist (A303 Victor Klemperer 30.5.1953; Tagebücher II,384), übertragen auf körperliche und geistige Kraftreserven, umgangssprachlich: das ging ihr an die Substanz.
substantiell (1728; L081 FWb) unter Einfluß von franz. substantiel, ursprünglich Nebenform von substantialisch (vor 1541 Paracelsus; L339 Karl-Heinz Weimann), substantial (1544; L081 FWb); ›gehaltvoll‹, daneben zu Substanz(2) veraltet ›stofflich‹.
Fem. , mhd. substancie < lat. substantia; zunächst1 ›Wesentliches, Grundlegendes‹, besonders in Theologie und ⇓ "S168" Philosophie: dieses einzige unendliche wesen aller wesen nennt Spinoza gott oder die substanz (1785; L059 DWb); seit frühem 16. Jahrhundert verallgemeinert ›Inhalt, Gehalt‹, positiv gedeutet ›Gewicht, Bedeutung‹ stündlich webt er… seine schweren Substanzen… ins Nichts (A010 Gottfried Benn, Der Sänger), dazu substanzlos (1926; L081 FWb);
2 naturwissenschaftlich-technisch ›Grundstoff, Materie‹ (1432; L081 FWb) die Dinge lagern in stummen / Gewölben aus Substanz (A010 Gottfried Benn, Erst wenn), danach seit frühem 20. Jahrhundert übertragen ›Bestand‹;
3 ›Vorrat, Besitz‹ (1522; L081 FWb): dass die Substanz nicht angegriffen [wird] (1792; L081 FWb); in festen Verbindungen
⊚⊚ von der substanz leben/ zehren, die Substanz aufbrauchen (L059 DWb), Man möchte, neuestes Schlagwort, »Substanz erhalten« und doch auch die Jugend nicht verführen lassen, nicht zugeben, wie schwach und unsicher man ist (A303 Victor Klemperer 30.5.1953; Tagebücher II,384), übertragen auf körperliche und geistige Kraftreserven, umgangssprachlich: das ging ihr an die Substanz.
substantiell (1728; L081 FWb) unter Einfluß von franz. substantiel, ursprünglich Nebenform von substantialisch (vor 1541 Paracelsus; L339 Karl-Heinz Weimann), substantial (1544; L081 FWb); ›gehaltvoll‹, daneben zu Substanz(2) veraltet ›stofflich‹.