Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
stur
›hartnäckig, uneinsichtig‹, ⇓ "S150" niederdeutsch (mittelniederdt. stur[e]), daraus abgeleitet ↑ "stier"; zu ahd. sturi ›stark, stattlich‹; allgemein verbreitet erst spätes 19. Jahrhundert (L265 Daniel Sanders Erg.), Hochwertwort der Nationalsozialisten zur Bezeichnung von Unerbittlichkeit und Härte: Ich bin allmählich Meister darin geworden, alle Sorgen zu unterdrücken, mich »stur« (Hitlers Lieblingswort) in die Arbeit… zu stürzen (A303 Victor Klemperer 22.11.1933; Tagebücher I,70); heute umgangssprachlich⊚ auf stur schalten ›auf nichts eingehen‹.
›hartnäckig, uneinsichtig‹, ⇓ "S150" niederdeutsch (mittelniederdt. stur[e]), daraus abgeleitet ↑ "stier"; zu ahd. sturi ›stark, stattlich‹; allgemein verbreitet erst spätes 19. Jahrhundert (L265 Daniel Sanders Erg.), Hochwertwort der Nationalsozialisten zur Bezeichnung von Unerbittlichkeit und Härte: Ich bin allmählich Meister darin geworden, alle Sorgen zu unterdrücken, mich »stur« (Hitlers Lieblingswort) in die Arbeit… zu stürzen (A303 Victor Klemperer 22.11.1933; Tagebücher I,70); heute umgangssprachlich⊚ auf stur schalten ›auf nichts eingehen‹.