Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Student
mhd. studente nach lat. fratres studentes ›studierende Ordensbrüder‹ (zu lat. studere, substantivisch ›Beflissener‹);1 ›Theologieschüler‹ (14. Jahrhundert); seit dem 15. Jahrhundert (L163 Friedrich Kluge, Studentensprache 8)
2 ›Studierender an einer Universität‹ do das die pfaffen unde studenten vornomen, do wichen sie von Prage unde quomen keyn Lipzigk (vor 1434 Rothe; L059 DWb); Ende des 17. Jahrhunderts, zumindest als Eigenbezeichnung, konkurrierend mit ↑ "Bursche", L032 Joachim Heinrich Campe Erg. plädiert für Hochschüler, »neuerdings herrscht wieder« (Kluge ebenda 1895) Student, dazu umgangssprachlich scherzhaft Studiker (1928; L081 FWb), heute veraltend, "Werkstudent" (1923; L081 FWb); im Süddeutschen auch ›Gymnasiast‹ (L266 Daniel Sanders FWb.
Studierende Mask. / Fem. (1893; L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel 6,439), der Plural faßt Student und Studentin geschlechtsneutralisierend zusammen;
Studentin ⇓ "S140" von G.A111 Gerhart Hauptmann, Einsame Menschen 1891,25 aufgenommen (und erst 1942 im L059 DWbgebucht);
Studentenschaft (1792; L081 FWb) 1817 unter die »Idee der allg. Burschenschaft« (L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel 3,138) gefaßt;
Studentenfutter (L308 Kaspar Stieler 1691), ›Mischung aus Nüssen, Mandeln und Rosinen‹;
Studentenlied (1738; L059 DWb) er schwenkte den hut… und stimmte alte studentenlieder an(Eichendorff; ebenda);
Studentensprache ⇓ "S208" Bezeichnung der im 17.-19. Jahrhundert ausgeprägten, in zahlreichen Wörterbüchern gesammelten und über die burschikose Literatur verbreiteten Gruppensprache der (männlichen) Studenten: weil die Studentensprache, sobald die akademischen Jahre… geendigt sind, ohnehin aufhört (Ch.W.Kindleben, Studenten-Lexicon, 1781, Vorrede 12 und öfter; L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel 2,36); ältere Bezeichnungen ↑ "Burschensprache", Universitätssprache (J.D.Michaelis,Raisonnement über die protestantischen Universitäten in Deutschland, Bd. 3, 1773,34), burschikose Sprache (ebenda, Bd. 1,1768,106) u. a.; jetzt auch allgemein für Spracheigentümlichkeiten von Studierenden (z. B. Kurzwörter wie "Uni", Prof)
2 ›Studierender an einer Universität‹ do das die pfaffen unde studenten vornomen, do wichen sie von Prage unde quomen keyn Lipzigk (vor 1434 Rothe; L059 DWb); Ende des 17. Jahrhunderts, zumindest als Eigenbezeichnung, konkurrierend mit ↑ "Bursche", L032 Joachim Heinrich Campe Erg. plädiert für Hochschüler, »neuerdings herrscht wieder« (Kluge ebenda 1895) Student, dazu umgangssprachlich scherzhaft Studiker (1928; L081 FWb), heute veraltend, "Werkstudent" (1923; L081 FWb); im Süddeutschen auch ›Gymnasiast‹ (L266 Daniel Sanders FWb.
Studierende Mask. / Fem. (1893; L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel 6,439), der Plural faßt Student und Studentin geschlechtsneutralisierend zusammen;
Studentin ⇓ "S140" von G.A111 Gerhart Hauptmann, Einsame Menschen 1891,25 aufgenommen (und erst 1942 im L059 DWbgebucht);
Studentenschaft (1792; L081 FWb) 1817 unter die »Idee der allg. Burschenschaft« (L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel 3,138) gefaßt;
Studentenfutter (L308 Kaspar Stieler 1691), ›Mischung aus Nüssen, Mandeln und Rosinen‹;
Studentenlied (1738; L059 DWb) er schwenkte den hut… und stimmte alte studentenlieder an(Eichendorff; ebenda);
Studentensprache ⇓ "S208" Bezeichnung der im 17.-19. Jahrhundert ausgeprägten, in zahlreichen Wörterbüchern gesammelten und über die burschikose Literatur verbreiteten Gruppensprache der (männlichen) Studenten: weil die Studentensprache, sobald die akademischen Jahre… geendigt sind, ohnehin aufhört (Ch.W.Kindleben, Studenten-Lexicon, 1781, Vorrede 12 und öfter; L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel 2,36); ältere Bezeichnungen ↑ "Burschensprache", Universitätssprache (J.D.Michaelis,Raisonnement über die protestantischen Universitäten in Deutschland, Bd. 3, 1773,34), burschikose Sprache (ebenda, Bd. 1,1768,106) u. a.; jetzt auch allgemein für Spracheigentümlichkeiten von Studierenden (z. B. Kurzwörter wie "Uni", Prof)