Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Stroh
ahd. str(a)o, mhd. stro, gemeingermanisch (engl. straw), verwandt mit ↑ "streuen"; ›Halme des ausgedroschenen Getreides‹, daher wertlos: ich habe eine Tochter, die kann Stroh zu Gold spinnen(Brüder A087 Jacob und Wilhelm Grimm, Rumpelstilzchen), danach übertragen (mhd. ; L059 DWb)⊚ leeres Stroh dreschen ›Belangloses daherreden‹.
Strohfeuer (1618; L059 DWb); übertragen ›Gemütsbewegung, die rasch vergeht‹: zorn… verraucht wie ein strohfeuer (1659 Harsdörffer; L059 DWb);
Strohhalm (1489; L059 DWb); ›Halm des ausgedroschenen Strohs‹, seit spätem 19. Jahrhundert auf das Trinkröhrchen, ursprünglich aus Stroh, bezogen: den triumph mit dem strohhalm ausgetrunken (1891; L059 DWb); übertragen ›letzte Hoffnung‹ (18. Jahrhundert),
⊚⊚ nach dem Strohhalm greifen, sich an einen Strohhalm klammern;
Strohkopf (1680 Abraham a Santa Clara), ⇓ "S191" Schimpfwort für einen dummen Menschen;
Strohmann (16. Jahrhundert) ›Strohpuppe, Vogelscheuche‹; im geschäftlichen oder politischen Leben übertragen (1850 ⇓ "S032" Bismarck) ›Person, die bloß zum Schein vorgeschoben wird, während die eigentlich tätige im Hintergrund bleibt‹ (Lehnbedeutung nach franz. homme de paille);
Strohwitwe (1715) ›Frau, deren Mann verreist ist‹, ursprünglich wohl wie Strohbraut (14. Jahrhundert) und engl. grasswidow die im Stroh, auf dem Gras verlassene Unverheiratete (L360 ZDW4,298); dann wohl auch umgedeutet mit Bezug auf die Strohfüllung des Ehebetts (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,2868), entsprechend
Strohwitwer (L169 Matthias Kramer 1702).
ahd. str(a)o, mhd. stro, gemeingermanisch (engl. straw), verwandt mit ↑ "streuen"; ›Halme des ausgedroschenen Getreides‹, daher wertlos: ich habe eine Tochter, die kann Stroh zu Gold spinnen(Brüder A087 Jacob und Wilhelm Grimm, Rumpelstilzchen), danach übertragen (mhd. ; L059 DWb)⊚ leeres Stroh dreschen ›Belangloses daherreden‹.
Strohfeuer (1618; L059 DWb); übertragen ›Gemütsbewegung, die rasch vergeht‹: zorn… verraucht wie ein strohfeuer (1659 Harsdörffer; L059 DWb);
Strohhalm (1489; L059 DWb); ›Halm des ausgedroschenen Strohs‹, seit spätem 19. Jahrhundert auf das Trinkröhrchen, ursprünglich aus Stroh, bezogen: den triumph mit dem strohhalm ausgetrunken (1891; L059 DWb); übertragen ›letzte Hoffnung‹ (18. Jahrhundert),
⊚⊚ nach dem Strohhalm greifen, sich an einen Strohhalm klammern;
Strohkopf (1680 Abraham a Santa Clara), ⇓ "S191" Schimpfwort für einen dummen Menschen;
Strohmann (16. Jahrhundert) ›Strohpuppe, Vogelscheuche‹; im geschäftlichen oder politischen Leben übertragen (1850 ⇓ "S032" Bismarck) ›Person, die bloß zum Schein vorgeschoben wird, während die eigentlich tätige im Hintergrund bleibt‹ (Lehnbedeutung nach franz. homme de paille);
Strohwitwe (1715) ›Frau, deren Mann verreist ist‹, ursprünglich wohl wie Strohbraut (14. Jahrhundert) und engl. grasswidow die im Stroh, auf dem Gras verlassene Unverheiratete (L360 ZDW4,298); dann wohl auch umgedeutet mit Bezug auf die Strohfüllung des Ehebetts (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,2868), entsprechend
Strohwitwer (L169 Matthias Kramer 1702).