Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Strick
Mask. (niederdeutsch auch Neutr. ), ahd. / mhd. stric, nur deutsch und niederländisch, verwandt ⇑ "streng", "Strang", urverwandt lat. stringere; ›Seil, Strang‹, ostmitteldeutsch auch ›Bindfaden‹ (↑ "Bindfaden") ;⊚⊚ wenn alle Stricke reißen (L003 Johann Christoph Adelung 1780) ›wenn nichts anderes mehr möglich ist‹, in Anlehnung an den Gebrauch durch den Henker jmdm. / sich einen Strick aus etwas drehenschaden‹: das du dir nit selber einen strick machest (1520; L059 DWb); als ⇓ "S191" Schimpfwort (1587; L059 DWb) wohl wie Galgenstrick (↑ "Galgenvogel") ›jmd. , der den Strick verdient hat‹, abgeblaßt ›Schlingel‹ auf Kinder bezogen: du junger lecker, kleiner strick(Fischart; L059 DWb).
stricken (ahd. ); anfangs, seit L003 Johann Christoph Adelung 1780 veraltet
1(mit Stricken) festknüpfen‹, erhalten in den Zusammensetzungen bestricken (↑ "bestrickend"), ↑ "verstricken"; wohl nach umstricken(wie mit) mit Stricken umgeben‹ wagt G.A.Bürger wie um ihren Stab die Rebe brünstig ihre Ranke strickt, und wohl nach seinem Vorbild Schiller und strickt um den Reiz des schönen Leibes seine Arme; ähnlich, aber so, daß als Objekt ein Resultat der Tätigkeit steht: zwei Ringe sieht man sie… um Brust und Hüfte stricken (Schiller);
2 als Resultatsbezeichnung zuerst in der Verbindung Netze stricken, wozu dünne Stricke verwendet wurden; intransitiv als Handlungsbezeichnung ich kann stricken, ich kann nähen(1842; L059 DWb).
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