Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Straße
Fem. , ahd. straza, mhd. straze, altes Lehnwort < ⇓ "S120" lat. strata; anfangs ›künstlich angelegter, gepflasterter Verkehrsweg außerhalb der Stadt‹, dann, zunächst norddeutsch, in heutiger Bedeutung1 ⇓ "S138" auf den Verkehrsweg innerhalb einer Ortschaft bezogen, anfangs ›Gasse‹, bereits mittelhochdeutsch aber die Unterscheidung zur schmalen "Gasse", in der festen Formel ›überall‹: in gazzen unde in strazen(Gottfried vom Straßburg; L059 DWb), ›draußen‹ (mhd. ): kein mensch war… auf der strasse mehr sicher (Ruge; L059 DWb),
⊚⊚ jmdn. auf die Straße setzen/ werfen (mittelniederdt. 1443; L059 DWb), der mann auf/ von der straße (ebenda) ›der einfache Bürger‹, das geld liegt auf der strasze (ebenda), unter dem druck der strasze »sprache der zeitungen« (ebenda), heute bei (politischen) Demonstrationen (für/ gegen etwas) auf die Straße gehen (L337 WdG), dazu als Bestimmungswort abwertend mit dem Begriff der Verwahrlosung Straßendirne, Straßenjunge, Straßenköter, Straßenmädchen; seit dem 18. Jahrhundert metonymisch ›Anwohner‹, die ganze Straße sprach darüber; ↑ "Landstraße";
2 übertragen, auf die Himmelskörper bezogen ›Bahn‹ (ahd. ); ›Wasserweg‹ (mittelniederdt. 1427; L059 DWb), mit anderer Etymologie Straße von Gibraltar (1675; L059 DWb) nach engl. strait.
Fem. , ahd. straza, mhd. straze, altes Lehnwort < ⇓ "S120" lat. strata; anfangs ›künstlich angelegter, gepflasterter Verkehrsweg außerhalb der Stadt‹, dann, zunächst norddeutsch, in heutiger Bedeutung1 ⇓ "S138" auf den Verkehrsweg innerhalb einer Ortschaft bezogen, anfangs ›Gasse‹, bereits mittelhochdeutsch aber die Unterscheidung zur schmalen "Gasse", in der festen Formel ›überall‹: in gazzen unde in strazen(Gottfried vom Straßburg; L059 DWb), ›draußen‹ (mhd. ): kein mensch war… auf der strasse mehr sicher (Ruge; L059 DWb),
⊚⊚ jmdn. auf die Straße setzen/ werfen (mittelniederdt. 1443; L059 DWb), der mann auf/ von der straße (ebenda) ›der einfache Bürger‹, das geld liegt auf der strasze (ebenda), unter dem druck der strasze »sprache der zeitungen« (ebenda), heute bei (politischen) Demonstrationen (für/ gegen etwas) auf die Straße gehen (L337 WdG), dazu als Bestimmungswort abwertend mit dem Begriff der Verwahrlosung Straßendirne, Straßenjunge, Straßenköter, Straßenmädchen; seit dem 18. Jahrhundert metonymisch ›Anwohner‹, die ganze Straße sprach darüber; ↑ "Landstraße";
2 übertragen, auf die Himmelskörper bezogen ›Bahn‹ (ahd. ); ›Wasserweg‹ (mittelniederdt. 1427; L059 DWb), mit anderer Etymologie Straße von Gibraltar (1675; L059 DWb) nach engl. strait.