Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
stracks
adverbial gebrauchter Genitiv des westgermanischen Adjektivs strack ›straff ausgereckt, ausgespannt‹;1 ›geradeaus‹, wie schon mhd. strackes (strackes Wegs): sie gehet nicht stracks auf dem Wege des Lebens (Luther); mache deinen Weg stracks, ohne rechts und links zu sehen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Clavigo 4,1), stracks schielten ihro gnaden, / als sie den schönen jüngling sahn, / nach seinen vollen waden(Hölty; L059 DWb), schnurstracks; übertragen, so daß es sich dem Sinn ›genau nach Vorschrift‹ nähert: darum halte ich stracks alle deine Befehle, ich hasse allen falschen Weg (Luther); seit dem Frühneuhochdeutschen auch
2 ›sofort‹ (so, daß man gerade auf das Ziel losgeht, ohne abzuschweifen), im Sinne von ›schnell‹ (↑ "schnell") wie "flugs" zum Ausdruck von Unmittelbarkeit: der blick, an welchem zwei Seelen einander stracks erkennen (Wieland; L059 DWb), Komt ihr, ihr Lieben, mir in Sinn, / Straks kehrt der Held nach Haus(A131 Friedrich Hölderlin, Schwabens Mägdelein).
adverbial gebrauchter Genitiv des westgermanischen Adjektivs strack ›straff ausgereckt, ausgespannt‹;1 ›geradeaus‹, wie schon mhd. strackes (strackes Wegs): sie gehet nicht stracks auf dem Wege des Lebens (Luther); mache deinen Weg stracks, ohne rechts und links zu sehen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Clavigo 4,1), stracks schielten ihro gnaden, / als sie den schönen jüngling sahn, / nach seinen vollen waden(Hölty; L059 DWb), schnurstracks; übertragen, so daß es sich dem Sinn ›genau nach Vorschrift‹ nähert: darum halte ich stracks alle deine Befehle, ich hasse allen falschen Weg (Luther); seit dem Frühneuhochdeutschen auch
2 ›sofort‹ (so, daß man gerade auf das Ziel losgeht, ohne abzuschweifen), im Sinne von ›schnell‹ (↑ "schnell") wie "flugs" zum Ausdruck von Unmittelbarkeit: der blick, an welchem zwei Seelen einander stracks erkennen (Wieland; L059 DWb), Komt ihr, ihr Lieben, mir in Sinn, / Straks kehrt der Held nach Haus(A131 Friedrich Hölderlin, Schwabens Mägdelein).