Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Stoppel
in niederdeutsch-mitteldeutscher Lautform (A180 Martin Luther, 2.Mose 5,12), ahd. stupfala, mhd. stupfel (noch jetzt süddeutsch), früh entlehnt < ⇓ "S120" spätlat. stup(u)la, lat. stipula ›Halm‹; zumeist im Plural, ›stehengebliebener Rest eines abgemähten Halmes‹, häufig atmosphärisch zur Bezeichnung des nahenden Herbstes: der wind schon über die stoppeln weht (Lichtenberg; L059 DWb); seit dem 17. Jahrhundert übertragen ›kurzes Barthaarviel stoppeln ums maul (Grimmelshausen; L059 DWb).stoppeln (1420; L040 Lorenz Diefenbach) ›auf einem Stoppelfeld das Übriggebliebene zusammenlesen‹: Ähren stoppeln (L003 Johann Christoph Adelung 1780), auch allgemeiner ein altes Weib, das ihr Holz von Zäunen stoppelt (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Werther 19,152,9); übertragen ›schlecht arbeiten‹: weil Höhers sie nicht kennen, als ihr Machwerk, das sie sich gestoppelt (A131 Friedrich Hölderlin, Hyperion 156); dazu zusammenstoppeln (A180 Martin Luther, 2.Könige 22,9) ›mühsam zusammentragen‹, übertragen an das Zusammenstoppeln und Zusammensetzen halten (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom 19.6.05).
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