Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
stopfen
ursprünglich ⇓ "S150" ⇓ "S137" niederdeutsch-mitteldeutsch, ahd. stophon, mhd. stopfen (engl. stop), < ⇓ "S120" mittellat. stuppare (L077 Theodor Frings, Germania Romana 102) ›mit Werg verschließen‹, immer mit dem Begriff der Fülle;1 ursprünglich steht als Objekt der Gegenstand, der Raum, der abgesperrt, ausgefüllt wird, wie bei verstopfen, vollstopfen, zustopfen: der die Quelle des Lichts dir stopfte(Wieland), um die Wunde zu stopfen (Goethe), was tun, um diese Löcher all zu stopfen (Gutzkow), den Riß zu stopfen (Freytag), gestopft voll; in besonderen Anwendungen: eine Pfeife stopfen; übertragen umgangssprachlich jmdm. den Mund/ das Maul stopfen ›zum Schweigen bringen‹ (besonders frühnhd.); landschaftlich weit verbreitet ›mit Nahrung anfüllen‹: Gänse stopfen ›nudeln‹, eine Speise stopft ›sättigt sehr‹, häufig adjektivisch im Partizip Präsens stopfende speisen (1610; L059 DWb); übertragen ich werde mit Versprechungen gestopft(A.W.Schlegel); speziell seit frühem 18. Jahrhundert auf löchriges Gewebe bezogen: ein Loch oder Riß in Kleidern stopfen (L169 Matthias Kramer), Strümpfe stopfen;
2 daneben als Objekt der Gegenstand, der in einen anderen hineingesteckt wird etwas in einen Sack, ins Ohr stopfen usw.; dazu Stopfkuchen (Erzählung von W.Raabe, 1891) ›Teigrest, in den die übriggebliebenen Zutaten gestopft werden‹ (L059 DWb);
3 ohne Objekt,
3.1 Gegensatz "abführen", ›den Stuhlgang verzögern‹ nur mit sächlichem Objekt: Schokolade stopft;
3.2 ›gierig essen‹ stopf nicht so! »als mahnung an einen schnellesser« (L059 DWb).
Stopfen Mask. (um 1700) ⇓ "S232" westmitteldeutsch ›Stöpsel, Pfropfen‹, dafür sonst ⇑ "Kork", "Korken" (L171 Paul Kretschmer 370; L066 Jürgen Eichhoff, Karte 76).
ursprünglich ⇓ "S150" ⇓ "S137" niederdeutsch-mitteldeutsch, ahd. stophon, mhd. stopfen (engl. stop), < ⇓ "S120" mittellat. stuppare (L077 Theodor Frings, Germania Romana 102) ›mit Werg verschließen‹, immer mit dem Begriff der Fülle;1 ursprünglich steht als Objekt der Gegenstand, der Raum, der abgesperrt, ausgefüllt wird, wie bei verstopfen, vollstopfen, zustopfen: der die Quelle des Lichts dir stopfte(Wieland), um die Wunde zu stopfen (Goethe), was tun, um diese Löcher all zu stopfen (Gutzkow), den Riß zu stopfen (Freytag), gestopft voll; in besonderen Anwendungen: eine Pfeife stopfen; übertragen umgangssprachlich jmdm. den Mund/ das Maul stopfen ›zum Schweigen bringen‹ (besonders frühnhd.); landschaftlich weit verbreitet ›mit Nahrung anfüllen‹: Gänse stopfen ›nudeln‹, eine Speise stopft ›sättigt sehr‹, häufig adjektivisch im Partizip Präsens stopfende speisen (1610; L059 DWb); übertragen ich werde mit Versprechungen gestopft(A.W.Schlegel); speziell seit frühem 18. Jahrhundert auf löchriges Gewebe bezogen: ein Loch oder Riß in Kleidern stopfen (L169 Matthias Kramer), Strümpfe stopfen;
2 daneben als Objekt der Gegenstand, der in einen anderen hineingesteckt wird etwas in einen Sack, ins Ohr stopfen usw.; dazu Stopfkuchen (Erzählung von W.Raabe, 1891) ›Teigrest, in den die übriggebliebenen Zutaten gestopft werden‹ (L059 DWb);
3 ohne Objekt,
3.1 Gegensatz "abführen", ›den Stuhlgang verzögern‹ nur mit sächlichem Objekt: Schokolade stopft;
3.2 ›gierig essen‹ stopf nicht so! »als mahnung an einen schnellesser« (L059 DWb).
Stopfen Mask. (um 1700) ⇓ "S232" westmitteldeutsch ›Stöpsel, Pfropfen‹, dafür sonst ⇑ "Kork", "Korken" (L171 Paul Kretschmer 370; L066 Jürgen Eichhoff, Karte 76).