Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
stolz
(ahd. ) deutsch-niederländisch zu ⇑ "Stelze", "stelzen"; daher wohl anfangs ›steif, hoch aufgerichtet‹, danach zunächst auf die äußere Erscheinung bezogen1 ›stattlich‹: ain zartes kussen… , / an seinen stoltzen ritters munt (Heinrich von Neustadt; L059 DWb); übertragen, auf eine Summe Geld ›beträchtlich‹: einen stolzen Thaler Geld… verdienen (L003 Johann Christoph Adelung 1775), auf Naturerscheinungen, Gebäude u.ä. ›imposant‹: Mit stolzen brausenden Seegeln (A131 Friedrich Hölderlin, Die Bücher der Zeiten);
2 von der geistigen Einstellung ›selbstbewußt‹ stolze Schönheit (L169 Matthias Kramer), auch auf die Leistung anderer bezogen, Ich bin stolz auf ihn (L003 Johann Christoph Adelung 1775); abwertend ›hochmütig, selbstgefällig‹ tum sum [›dann bin ich‹] ein stoltzer tropff (Luther; L059 DWb), auch ›eitel‹: der stolze Pfau (u. a. bei Walther v. d.Vogelweide; L059 DWb), stolz wie ein Pfau. ↑ "Hagestolz".
Stolz (Luther) zu stolz(2) ⇓ "S075" ›Selbstbewußtsein‹, in festen Verbindungen wie: gekränkter (A178 Georg Christoph Lichtenberg, Aphorismen 3,292), verletzter Stolz, präpositional mit auf: Stolz auf ihr Geschlecht (A121 Johann Gottfried Herder 5,130), der Grund des Stolzes: ihr[der Hausfrau] stolz ist die klugheit (W.Busch; L059 DWb); abwertend ›Hochmut, Dünkel, Hoffart‹: das ich ewrn stoltz vnd halsstarrigkeit breche (A180 Martin Luther, 3.Mose 26,19);
stolzieren (um 1300) zunächst allgemein ›sich über eine Leistung freuen‹ (vereinzelt bis ins 19. Jahrhundert) zu einigen neuen Strophen,… auf die ich nicht wenig stolziere (G.A.Bürger); seit dem 17. Jahrhundert in heutiger Bedeutung auf die Art der Bewegung bezogen: In Kleidern stolziren (L308 Kaspar Stieler).
(ahd. ) deutsch-niederländisch zu ⇑ "Stelze", "stelzen"; daher wohl anfangs ›steif, hoch aufgerichtet‹, danach zunächst auf die äußere Erscheinung bezogen1 ›stattlich‹: ain zartes kussen… , / an seinen stoltzen ritters munt (Heinrich von Neustadt; L059 DWb); übertragen, auf eine Summe Geld ›beträchtlich‹: einen stolzen Thaler Geld… verdienen (L003 Johann Christoph Adelung 1775), auf Naturerscheinungen, Gebäude u.ä. ›imposant‹: Mit stolzen brausenden Seegeln (A131 Friedrich Hölderlin, Die Bücher der Zeiten);
2 von der geistigen Einstellung ›selbstbewußt‹ stolze Schönheit (L169 Matthias Kramer), auch auf die Leistung anderer bezogen, Ich bin stolz auf ihn (L003 Johann Christoph Adelung 1775); abwertend ›hochmütig, selbstgefällig‹ tum sum [›dann bin ich‹] ein stoltzer tropff (Luther; L059 DWb), auch ›eitel‹: der stolze Pfau (u. a. bei Walther v. d.Vogelweide; L059 DWb), stolz wie ein Pfau. ↑ "Hagestolz".
Stolz (Luther) zu stolz(2) ⇓ "S075" ›Selbstbewußtsein‹, in festen Verbindungen wie: gekränkter (A178 Georg Christoph Lichtenberg, Aphorismen 3,292), verletzter Stolz, präpositional mit auf: Stolz auf ihr Geschlecht (A121 Johann Gottfried Herder 5,130), der Grund des Stolzes: ihr[der Hausfrau] stolz ist die klugheit (W.Busch; L059 DWb); abwertend ›Hochmut, Dünkel, Hoffart‹: das ich ewrn stoltz vnd halsstarrigkeit breche (A180 Martin Luther, 3.Mose 26,19);
stolzieren (um 1300) zunächst allgemein ›sich über eine Leistung freuen‹ (vereinzelt bis ins 19. Jahrhundert) zu einigen neuen Strophen,… auf die ich nicht wenig stolziere (G.A.Bürger); seit dem 17. Jahrhundert in heutiger Bedeutung auf die Art der Bewegung bezogen: In Kleidern stolziren (L308 Kaspar Stieler).