Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Stollen
starkes Mask. , ahd. stollo, mhd. stolle schwaches Mask. (↑ "Backe"), wurzelverwandt mit ⇑ "Stall", "stellen"; zunächst1 ›Stütze, Pfosten‹; noch auf die Zapfen an Hufeisen bezogen und im Sinne von ›Noppen‹ auf Sportlerschuhe; ⇓ "S033" bergmannssprachlich speziell
2 ›horizontaler Gang‹ (wohl nach den abstützenden Stollen); seit dem Mittelhochdeutschen übertragen
3 ⇓ "S127" nach der Terminologie der Meistersinger ›die beiden gleichen Teile einer Strophe, die zusammen den Aufgesang bilden‹, wohl weil sie gewissermaßen die Stützen bilden, auf denen der Abgesang ruht; ⇑ "Abgesang", "Aufgesang"; seit dem 18. Jahrhundert
4 landschaftlich (süddeutsch/ österreichisch) ›Kuchen in Form eines länglichen Brotes‹ (L144 Johann Karl Gottfried Jacobsson 1784), namentlich zu Weihnachten gebacken als Symbol für Christus als Wickelkind, dafür mitteldt./ norddt. Stolle Fem. (L171 Paul Kretschmer 511); ↑ "Stulle".
starkes Mask. , ahd. stollo, mhd. stolle schwaches Mask. (↑ "Backe"), wurzelverwandt mit ⇑ "Stall", "stellen"; zunächst1 ›Stütze, Pfosten‹; noch auf die Zapfen an Hufeisen bezogen und im Sinne von ›Noppen‹ auf Sportlerschuhe; ⇓ "S033" bergmannssprachlich speziell
2 ›horizontaler Gang‹ (wohl nach den abstützenden Stollen); seit dem Mittelhochdeutschen übertragen
3 ⇓ "S127" nach der Terminologie der Meistersinger ›die beiden gleichen Teile einer Strophe, die zusammen den Aufgesang bilden‹, wohl weil sie gewissermaßen die Stützen bilden, auf denen der Abgesang ruht; ⇑ "Abgesang", "Aufgesang"; seit dem 18. Jahrhundert
4 landschaftlich (süddeutsch/ österreichisch) ›Kuchen in Form eines länglichen Brotes‹ (L144 Johann Karl Gottfried Jacobsson 1784), namentlich zu Weihnachten gebacken als Symbol für Christus als Wickelkind, dafür mitteldt./ norddt. Stolle Fem. (L171 Paul Kretschmer 511); ↑ "Stulle".