Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Stirn
zuweilen noch Stirne, ahd. stirna, mhd. stirne, dt. und niederländ., eventuell urverwandt griech. stérnon ›Brust‹, lat. sternere ›ausbreiten‹, altslaw. strana ›Fläche‹; zum Zeichen körperlicher Anstrengung Von der Stirne heiß / Rinnen muß der Schweiß (A222 Friedrich Schiller, Glocke), von Gemütslagen mit geruntzleter Stirnen / … / Vnwirsch (L200 Josua Maaler), von Geisteszuständen physiognomisch als Charaktermerkmal gedeutet: nidrige Stirn (L169 Matthias Kramer), Gegensatz Wenn ihr Geist… / An der hohen Stirne tagt (A131 Friedrich Hölderlin, Diotima; 1,215);⊚⊚ jmdm. die Stirn bietendem Angriff jmds. begegnen‹ (1689; L059 DWb); die Stirn haben (etwas zu tun) (18. Jahrhundert) als Ausdruck von Dreistigkeit; es steht ihm an der Stirn geschrieben (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,3489) (um 1600); mit eiserner Stirn nach Jesaja 48,4 (deine Stirn ist ehern) ›unnachgiebig‹; im ⇓ "S145" Nationalsozialismus ideologischer Sammelbegriff für berufliche Tätigkeiten Arbeiter der Stirn und der Faust (1922 Hitler; L015 Cornelia Berning 15).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Stirn