Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
steril
(1718; L081 FWb) < franz. stérile, lat. sterilis;1.1unfruchtbar‹ (vom Boden usw.) und übertragen auf Schriften u.dgl. ›unschöpferisch‹; auch allgemeiner
1.2gehaltlos, einfallslos‹; seit Ende des 19. Jahrhunderts
2"S041""S132" chemisch/ medizinisch ›keimfrei‹, heute auch übertragen allgemeiner ›kalt, nüchtern‹: sterile Neonschuppen (1983; L098 2GWb).
Sterilität (1529 Paracelsus; L339 Karl-Heinz Weimann) < lat. sterilitas, analog steril;
sterilisieren (L273 Otto Sarrazin 1889, vereinzelt 1529 Paracelsus; L339 Karl-Heinz Weimann) wohl nach franz. stériliser
1unfähig zur Fortpflanzung machen‹, bei Tieren ›kastrieren‹,
2 chemisch ›keimfrei machensterilisierte Milch (L111 Johann Christian August Heyse 171893);
Sterilisierung (L273 Otto Sarrazin 1889);
Sterilisation 1933 von den ⇓ "S145" Nationalsozialisten eingeführt mit dem sogenannten ›Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses‹: Auch bei Personen, die an schwerem Alkoholismus leiden, kann Sterilisation [ohne deren Zustimmung] vorgenommen werden (1933; L081 FWb), dazu Zwangssterilisation.
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