Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
stereotyp
< franz. stéréotype ⇓ "S054" ›mit festen Schriftplatten gedruckt‹ nach griech. stereós ›fest, hart, steif‹, und franz. type›Druckstock‹1.1 gleichbedeutend Fachwort des Druckwesens, deutsch zuerst stereotypisch (L032 Joachim Heinrich Campe Erg. 1801), als Bestimmungswort z. B. Stereotypauflage von F.E.Petris ›Handbuch der Fremdwörter‹, 1899; seit dem 19. Jahrhundert auch übertragen
1.2 ›unveränderlich‹, dann auch ›formelhaft, monoton‹, jeweils mit negativem Beiklang, zunächst noch mit -isch-Suffix: der stereotypische charakter (vor 1822; L081 FWb), Ihre Apologien sind stereotyp (Heine; ebenda), stereotype Redensarten.
Stereotype Fem. , übertragen geistlose Scherze, die man, weil sie sich unaufhörlich wiederholen, Stereotypen nennen könnte (1822; L081 FWb); ⇓ "S149" wohl erst nach 1945 aus dem ⇓ "S009" Amerikanischen
Stereotyp Neutr. , sozialwissenschaftlich, auch ⇓ "S037" bildungssprachlich gebrauchter Terminus
1.1 ›generalisierendes und zugleich vereinfachendes Urteil, Klischee‹ Lippmann… der mit seinem Buche über ›Public Opinion‹… 1922… den höchst fruchtbaren Begriff des Stereotyps einführte (1956 P.R.Hofstätter, Sozialpsychologie 78), das Stereotyp des ›Feindes‹ oder des ›Konkurrenten‹ (1957 A.Gehlen, Die Seele im technischen Zeitalter 48); als ⇓ "S208" sprachwissenschaftlicher Terminus seit den frühen 1970er Jahren
1.2 ›konventionelle (und möglicherweise unzutreffende) Ansicht von der Bedeutung einer lexikalischen Einheit‹: Soziales Vorurteil und Kommunikation. Eine sprachwissenschaftliche Analyse des Stereotyps (U.Quasthoff 1973).
< franz. stéréotype ⇓ "S054" ›mit festen Schriftplatten gedruckt‹ nach griech. stereós ›fest, hart, steif‹, und franz. type›Druckstock‹1.1 gleichbedeutend Fachwort des Druckwesens, deutsch zuerst stereotypisch (L032 Joachim Heinrich Campe Erg. 1801), als Bestimmungswort z. B. Stereotypauflage von F.E.Petris ›Handbuch der Fremdwörter‹, 1899; seit dem 19. Jahrhundert auch übertragen
1.2 ›unveränderlich‹, dann auch ›formelhaft, monoton‹, jeweils mit negativem Beiklang, zunächst noch mit -isch-Suffix: der stereotypische charakter (vor 1822; L081 FWb), Ihre Apologien sind stereotyp (Heine; ebenda), stereotype Redensarten.
Stereotype Fem. , übertragen geistlose Scherze, die man, weil sie sich unaufhörlich wiederholen, Stereotypen nennen könnte (1822; L081 FWb); ⇓ "S149" wohl erst nach 1945 aus dem ⇓ "S009" Amerikanischen
Stereotyp Neutr. , sozialwissenschaftlich, auch ⇓ "S037" bildungssprachlich gebrauchter Terminus
1.1 ›generalisierendes und zugleich vereinfachendes Urteil, Klischee‹ Lippmann… der mit seinem Buche über ›Public Opinion‹… 1922… den höchst fruchtbaren Begriff des Stereotyps einführte (1956 P.R.Hofstätter, Sozialpsychologie 78), das Stereotyp des ›Feindes‹ oder des ›Konkurrenten‹ (1957 A.Gehlen, Die Seele im technischen Zeitalter 48); als ⇓ "S208" sprachwissenschaftlicher Terminus seit den frühen 1970er Jahren
1.2 ›konventionelle (und möglicherweise unzutreffende) Ansicht von der Bedeutung einer lexikalischen Einheit‹: Soziales Vorurteil und Kommunikation. Eine sprachwissenschaftliche Analyse des Stereotyps (U.Quasthoff 1973).