Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Stempel
vereinzelt 1550 (Otto, in: L239 PBB(H) 97,240), seit Ende des 17. Jahrhunderts durchgesetzte niederdeutsch-mitteldeutsche Form statt Stempfel (mhd. , noch Luther) zu ↑ "stampfen"; anfangs1 ›Werkzeug, um damit Druck auszuüben‹, zum Zerstampfen, Durchlöchern usw.: wenn du den Narren im Mörser zerstießest mit dem Stämpfel wie Grütze (Luther); mit verschiedenen Spezialisierungen handwerkersprachlich, ⇓ "S220" technisch heute ›prägender Teil einer Maschine‹; allgemein seit dem 18. Jahrhundert
2 ›Werkzeug, das dazu dient, ein Zeichen einzuprägen bzw. mit Farbe aufzudrücken‹: (accise-)stämpel (L173 Johann Georg Krünitz; L059 DWb); danach ›eingeprägtes Zeichen‹; übertragen ›Merkmal, Kennzeichen‹: mit dem Stempel einer willkürlichen Leidenschaft bezeichnet(Goethe), der Stempel des Genies, der Wahrheit; seit Mitte des 18. Jahrhunderts
3 ›Fruchtknoten des weiblichen Teils einer Blüte‹.
stempeln ursprünglich (15. Jahrhundert; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) stempfeln; seit etwa 1920 »vom arbeitslosen.., der sich durch einen stempel des arbeitsamtes.. bescheinigen läszt, dasz er sich dort.. gemeldet hat« (L059 DWb), stempeln gehen, heute veraltend, ebenso Stempelgeld; übertragen ›kennzeichnen‹, häufig abwertend im Partizip Perfekt ›festgefügt‹: mit schon gestempelten hergebrachten Phrasen (Goethe), jenes Wort zum Kunstwort gestempelt(Goethe), auf Menschen bezogen ›verurteilt‹: zum Lügner gestempelt.
vereinzelt 1550 (Otto, in: L239 PBB(H) 97,240), seit Ende des 17. Jahrhunderts durchgesetzte niederdeutsch-mitteldeutsche Form statt Stempfel (mhd. , noch Luther) zu ↑ "stampfen"; anfangs1 ›Werkzeug, um damit Druck auszuüben‹, zum Zerstampfen, Durchlöchern usw.: wenn du den Narren im Mörser zerstießest mit dem Stämpfel wie Grütze (Luther); mit verschiedenen Spezialisierungen handwerkersprachlich, ⇓ "S220" technisch heute ›prägender Teil einer Maschine‹; allgemein seit dem 18. Jahrhundert
2 ›Werkzeug, das dazu dient, ein Zeichen einzuprägen bzw. mit Farbe aufzudrücken‹: (accise-)stämpel (L173 Johann Georg Krünitz; L059 DWb); danach ›eingeprägtes Zeichen‹; übertragen ›Merkmal, Kennzeichen‹: mit dem Stempel einer willkürlichen Leidenschaft bezeichnet(Goethe), der Stempel des Genies, der Wahrheit; seit Mitte des 18. Jahrhunderts
3 ›Fruchtknoten des weiblichen Teils einer Blüte‹.
stempeln ursprünglich (15. Jahrhundert; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) stempfeln; seit etwa 1920 »vom arbeitslosen.., der sich durch einen stempel des arbeitsamtes.. bescheinigen läszt, dasz er sich dort.. gemeldet hat« (L059 DWb), stempeln gehen, heute veraltend, ebenso Stempelgeld; übertragen ›kennzeichnen‹, häufig abwertend im Partizip Perfekt ›festgefügt‹: mit schon gestempelten hergebrachten Phrasen (Goethe), jenes Wort zum Kunstwort gestempelt(Goethe), auf Menschen bezogen ›verurteilt‹: zum Lügner gestempelt.