Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
stemmen
(mhd. ) altgermanisches schwaches Verb (altnord. stemma), verwandt mit ⇑ "stammeln", "stumm"; zunächst (bis ins 19. Jahrhundert)1steif machen, hemmen‹: das gestemmte Wasser (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Italienische Reise 4.4.87), der Fluß stämmet sich hier(L004 Johann Christoph Adelung), die Idee stockte und stemmte sich (Gervinus); so noch beim Skilaufen ›bremsen‹ (L320 Trübner), dazu Stemmbogen; vereinzelt seit dem 16. Jahrhundert, seit Ende des 18. Jahrhunderts allgemein üblich
2fest gegen einen anderen Gegenstand drücken‹: den Fuß gegen die Wand, die Hände in die Seite, den Ellbogen auf den Tisch, sich gegen etwas stemmen; saß ich aufgestemmt in meinem Bette (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Morgenklagen 35);
sich (gegen etwas) stemmen auch übertragen (Ende des 17. Jahrhunderts) ›sich widersetzen‹; seit früherem 18. Jahrhundert
3 transitiv handwerkersprachlich speziell (1757; L059 DWb) ein Loch stemmen, dazu Stemmeisen; danach umgangssprachlich ein Bier stemmen (berlinisch).
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