Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
stehlen
ahd. stelan, mhd. steln, gemeingermanisches starkes Verb (got. stilan, engl. steal), vielleicht urverwandt griech. stéresthai ›beraubt sein‹ oder Kreuzung daraus mit hehlen, wodurch -r- zu -l- (L239 PBB13,460), Präteritum stahl, Konjunktiv stähle (daneben von Luther bis zum 19. Jahrhundert auch die jüngere Form stöhle);1heimlich entwenden‹: Dv solt nicht stelen (A180 Martin Luther, 2.Mose 20,15), woher nehmen und nicht stehlen (L059 DWb); übertragen auf Nichtmaterielles: geschwetz aus der massen… stelen eym die zeit (Luther; L059 DWb), seit dem 17. Jahrhundert literarisch fest: Du hast… das Hertze mir gestohlen(Hofmannswaldau; L305 Christoph Ernst Steinbach) ›ich liebe dich‹; im Partizip Prät. umgangssprachlich die kann mir gestohlen bleiben(späteres 19. Jahrhundert; L059 DWb) ›die ist mir gleichgültig‹; der Begriff des Heimlichen in
2 sich stehlen (mhd. ) mit Richtungsbezeichnung: sich in das Haus, aus dem Haus stehlen, übertragen sich in jmds. Vertrauen stehlen, ↑ "verstohlen"; v. a. erhalten in fortstehlen, wegstehlen; dazu ↑ "Diebstahl".
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