Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Staupe
1 ⇓ "S087" Fem. , 17. Jahrhundert < ⇓ "S151" niederländ. stuip, wohl wurzelverwandt mit ↑ "stauen"; ursprünglich ›krampfartiger Anfall‹ (so noch landschaftlich); »in neuerer Zeit« (L320 Trübner) in der Regel nur für eine Hundekrankheit.2 ⇓ "S087" (historisch) aus mittelniederdt. stupe ›Schandpfahl, an den ein Verbrecher gebunden wird, um mit Ruten geschlagen zu werden‹ (wohl < ⇓ "S200" altslaw. stlupu ›Säule‹); neuhochdeutsch auf die Tätigkeit bezogen »die Strafe der öffentlichen Züchtigung mit einer großen Ruthe« (L003 Johann Christoph Adelung 1775); Zusammensetzung veraltet Staupbesen (Luther); daraus abgeleitet
stäupen ›mit Ruten schlagen‹ (als öffentliche Strafe; A180 Martin Luther, Markus 13,9): es sollte… ein Knabe gestäupt werden (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Lehrjahre 21,299,10).
1 ⇓ "S087" Fem. , 17. Jahrhundert < ⇓ "S151" niederländ. stuip, wohl wurzelverwandt mit ↑ "stauen"; ursprünglich ›krampfartiger Anfall‹ (so noch landschaftlich); »in neuerer Zeit« (L320 Trübner) in der Regel nur für eine Hundekrankheit.2 ⇓ "S087" (historisch) aus mittelniederdt. stupe ›Schandpfahl, an den ein Verbrecher gebunden wird, um mit Ruten geschlagen zu werden‹ (wohl < ⇓ "S200" altslaw. stlupu ›Säule‹); neuhochdeutsch auf die Tätigkeit bezogen »die Strafe der öffentlichen Züchtigung mit einer großen Ruthe« (L003 Johann Christoph Adelung 1775); Zusammensetzung veraltet Staupbesen (Luther); daraus abgeleitet
stäupen ›mit Ruten schlagen‹ (als öffentliche Strafe; A180 Martin Luther, Markus 13,9): es sollte… ein Knabe gestäupt werden (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Lehrjahre 21,299,10).