Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
stampfen
ahd. stam(p)fon, altgermanisch (engl. stamp), verwandt mit ↑ "Stempel", urverwandt griech. gleichbedeutend stémbein;1 mit Bezug auf ein Resultat ›zerkleinern‹: Die trauben stampffen (L200 Josua Maaler), ›verfestigen‹: gestampfter Lehmboden; als Bewegung
2kräftig auftreten‹, auf Menschen bezogen häufig als Ausdruck von Ärger, Wut: Franz mit den Füßen stampfend… zornig ab (A222 Friedrich Schiller, Räuber 1,3), besonders von schweren Tieren, vor der königshalle stampften die rosse (Freytag; L059 DWb); ⇓ "S196" speziell von Schiffen, die sich um ihre Querachse bewegen (1720; L162 Friedrich Kluge, Seemannssprache); mit Richtungsangabe abwertend übertragen Armeen aus der Erde stampfen (A222 Friedrich Schiller, Jungfrau 1,3), heute häufig ›schnell aufbauen‹, z. B. auf rasch errichtete Wohnsilos bezogen; heute auch
3 für das Geräusch von rhythmisch arbeitenden Maschinen.
Stampfer"S156"Werkzeug zum Stampfen‹ (L308 Kaspar Stieler);
Stamperl"S164" österreichisch ›Schnapsglas‹, in ⇓ "S137""S150" mitteldeutscher/ niederdeutscher Form
Stampe, ⇓ "S034" berlinisch auch ›Kneipe‹ (L234 Hans Ostwald 1906).
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