Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Stahl
ahd. stahal, mhd. stahel, altgermanisch (altnord. stal, engl. steel), wohl wurzelverwandt mit ↑ "stehen"; als Stoffbezeichnung1geschmiedetes Eisen‹, in festeren Verbindungen harter Stahl (L308 Kaspar Stieler), Eisen und Stahl (L169 Matthias Kramer), heute Stahl und Beton zur Kennzeichnung moderner Architektur; fachsprachlich heute auch im Plural; seine Härte Vergleichsmotiv in der Übertragung: Er ist wie Eisen und Stahl (L308 Kaspar Stieler), Dieser Republikaner ist hart wie Stahl(A222 Friedrich Schiller, Fiesko 1,7), Nerven wie Stahl; daneben
2 auf den Gegenstand bezogen;
2.1 literarisch ›Dolch, Schwert‹: Todtlicher Stahl (L308 Kaspar Stieler), ihr den… Stahl in das Herz senkte (A177 Gotthold Ephraim Lessing, Emilia Galotti 5,7);
2.2 kurz für Wetzstahl stahl zu scharffmachung schneidender sachen (1731; L059 DWb).
Stahlhelm um 1870 Leuthold (vom Helm des Äneas; L059 DWb); seit 1914 Bestandteil moderner Kampfausrüstung; übertragen »Bund der Frontsoldaten« (gegründet 1918), seit Ende der 20er Jahre an der Seite des Nationalsozialismus;
stählen mhd. stehelen, ›zu Stahl, fest wie Stahl machen‹, Eisen, ein Messer, ein Schwert stählen; übertragen den Arm, das Herz, den Mut stählen, sich stählen, seit dem Mittelhochdeutschen häufig im Partizip Perfekt in seinem gestählten Arme(E.Müller; L033 Joachim Heinrich Campe).
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