Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
spülen
ahd. (ir)spuolen, mhd. spüelen, westgermanisch; zunächst von menschlicher Tätigkeit in der Hauswirtschaft1.1 ›mit Wasser, einer Flüssigkeit reinigen‹ (auf Geschirr bezogen landschaftlich auch abspülen, aufspülen, abwaschen, aufwaschen ↑ "waschen"; vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 4–14; ⇑ "auf", "ab"), intransitiv : spülen / Durch ein Wasser ziehen (L200 Josua Maaler), transitiv Die gleser oder anderley geschirr spülen (ebenda), auch auf andere Gegenstände bezogen, Den Mund spülen (L308 Kaspar Stieler);
1.2 ›trinken‹ wir spülten so den schlund(17. Jahrhundert; L059 DWb), das Essen in den Magen spülen(L003 Johann Christoph Adelung 1780), umgangssprachlich auf Verdruß, Ärger bezogen in der Zusammensetzung hinunterspülen, fortspülen, wenn… der nektar ihres kusses / alle spuren des verdrusses / aus der seele tiefen spült (Gotter; L059 DWb); seit dem 18. Jahrhundert
2 von bewegten Wassermassen: der Fluß spült an die Mauer (L003 Johann Christoph Adelung 1780), ›schwemmen‹: Der See spulet Schilf, Schaum ans Ufer (L033 Joachim Heinrich Campe), auf Menschen bezogen häufig zum Ausdruck von Hilflosigkeit als… er wie auf ein fremdes ufer gespült ward (Novalis; L059 DWb), dann auch intransitiv: da spülen die Wasser ihm um die Brust (Schiller), ein lustger Springbrunn wirst du mir aus tausend Röhren spülen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom 5.12.74); abspülen, ausspülen, hinunterspülen, überspülen, unterspülen.
Spülwasser (2. Hälfte des 15. Jahrhunderts) von der benutzten Reinigungsflüssigkeit güsz ein spülwasser auff in[ihn] (Folz; L059 DWb), heute umgangssprachlich im Vergleich das schmeckt wie Spülwasser, z. B. »von einer dünnen Suppe« (L320 Trübner); von der sauberen Flüssigkeit waschet euch… mit spielwasser wieder ab (1688; L059 DWb); gleichbedeutend veraltend
Spülicht Neutr. , zuweilen auch Mask. , mhd. spüelach, (vgl. ↑ "Dickicht");
Spülung (L308 Kaspar Stieler 1691); auf die Handlung bezogen »das Spulen« (ebenda), im Sinne von ›Strömung‹ Die Spülung ist zu stark (Storm; L320 Trübner); neuer auch konkret von der technischen Vorrichtung (L320 Trübner), die Spülung betätigen.
1.2 ›trinken‹ wir spülten so den schlund(17. Jahrhundert; L059 DWb), das Essen in den Magen spülen(L003 Johann Christoph Adelung 1780), umgangssprachlich auf Verdruß, Ärger bezogen in der Zusammensetzung hinunterspülen, fortspülen, wenn… der nektar ihres kusses / alle spuren des verdrusses / aus der seele tiefen spült (Gotter; L059 DWb); seit dem 18. Jahrhundert
2 von bewegten Wassermassen: der Fluß spült an die Mauer (L003 Johann Christoph Adelung 1780), ›schwemmen‹: Der See spulet Schilf, Schaum ans Ufer (L033 Joachim Heinrich Campe), auf Menschen bezogen häufig zum Ausdruck von Hilflosigkeit als… er wie auf ein fremdes ufer gespült ward (Novalis; L059 DWb), dann auch intransitiv: da spülen die Wasser ihm um die Brust (Schiller), ein lustger Springbrunn wirst du mir aus tausend Röhren spülen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom 5.12.74); abspülen, ausspülen, hinunterspülen, überspülen, unterspülen.
Spülwasser (2. Hälfte des 15. Jahrhunderts) von der benutzten Reinigungsflüssigkeit güsz ein spülwasser auff in[ihn] (Folz; L059 DWb), heute umgangssprachlich im Vergleich das schmeckt wie Spülwasser, z. B. »von einer dünnen Suppe« (L320 Trübner); von der sauberen Flüssigkeit waschet euch… mit spielwasser wieder ab (1688; L059 DWb); gleichbedeutend veraltend
Spülicht Neutr. , zuweilen auch Mask. , mhd. spüelach, (vgl. ↑ "Dickicht");
Spülung (L308 Kaspar Stieler 1691); auf die Handlung bezogen »das Spulen« (ebenda), im Sinne von ›Strömung‹ Die Spülung ist zu stark (Storm; L320 Trübner); neuer auch konkret von der technischen Vorrichtung (L320 Trübner), die Spülung betätigen.