Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Spuk
(L308 Kaspar Stieler 1691) aus ⇓ "S150" niederdt. spok mit Verhochdeutschung des Vokals und Beibehaltung des niederdeutschen k, dem hochdeutsch ch entsprechen müßte (so spuch L284 Justus Georg Schottelius 1663), im 18. Jahrhundert allgemein; ⇓ "S001" anfangs auch ›gespenstiges Wesen‹ (wofür Luther spugnis und gespenst): der rechte teufel nicht… sondern ein geringerer spuk (A. v.Arnim; L059 DWb), so noch bei A060 Theodor Fontane: Familien… denen ihr Spuk so viel wert sei wie ihr Wappen (Effi Briest; 4,80); daneben wie heute zumeist ›das Treiben eines solchen‹: des spukes nicht zu viel machen (Klopstock; L059 DWb); übertragen (veraltend) ›Lärm (wie ihn Poltergeister machen)‹: ohne Spuk und Aufsehen (Musäus), der Wächter auf der Zinnen treibt gar gewalt'gen Spuk (Grillparzer); auch ›Unfug, Verwirrung, Foppen‹: doch hatten die jungen Fakire einen verdammten Spuk unter euch anrichten können (Wieland), so haben die schlauen Vögel ihren Spuk mit uns (Möser), zur Bezeichnung von Schrecken erregender Wirklichkeit: der alte spuk mit den Hohenstaufen (A. v.Arnim; L059 DWb), der faschistische Spuk. spuken (L308 Kaspar Stieler 1691), niederdeutsch spöken; Die verstorbene Frau, sagt man, spuke im Hause (L033 Joachim Heinrich Campe), zumeist unpersönlich: Es spukt an dem Orte (L308 Kaspar Stieler); übertragen, wenn eine bestimmte Vorstellung immer wiederkehrt: es spukt in seinem Kopfe (L003 Johann Christoph Adelung 1780), bei A075 Johann Wolfgang von Goethe wiederum übertragen: so spukt mir schon durch alle Glieder die herrliche Walpurgisnacht (Faust I,3660).
(L308 Kaspar Stieler 1691) aus ⇓ "S150" niederdt. spok mit Verhochdeutschung des Vokals und Beibehaltung des niederdeutschen k, dem hochdeutsch ch entsprechen müßte (so spuch L284 Justus Georg Schottelius 1663), im 18. Jahrhundert allgemein; ⇓ "S001" anfangs auch ›gespenstiges Wesen‹ (wofür Luther spugnis und gespenst): der rechte teufel nicht… sondern ein geringerer spuk (A. v.Arnim; L059 DWb), so noch bei A060 Theodor Fontane: Familien… denen ihr Spuk so viel wert sei wie ihr Wappen (Effi Briest; 4,80); daneben wie heute zumeist ›das Treiben eines solchen‹: des spukes nicht zu viel machen (Klopstock; L059 DWb); übertragen (veraltend) ›Lärm (wie ihn Poltergeister machen)‹: ohne Spuk und Aufsehen (Musäus), der Wächter auf der Zinnen treibt gar gewalt'gen Spuk (Grillparzer); auch ›Unfug, Verwirrung, Foppen‹: doch hatten die jungen Fakire einen verdammten Spuk unter euch anrichten können (Wieland), so haben die schlauen Vögel ihren Spuk mit uns (Möser), zur Bezeichnung von Schrecken erregender Wirklichkeit: der alte spuk mit den Hohenstaufen (A. v.Arnim; L059 DWb), der faschistische Spuk. spuken (L308 Kaspar Stieler 1691), niederdeutsch spöken; Die verstorbene Frau, sagt man, spuke im Hause (L033 Joachim Heinrich Campe), zumeist unpersönlich: Es spukt an dem Orte (L308 Kaspar Stieler); übertragen, wenn eine bestimmte Vorstellung immer wiederkehrt: es spukt in seinem Kopfe (L003 Johann Christoph Adelung 1780), bei A075 Johann Wolfgang von Goethe wiederum übertragen: so spukt mir schon durch alle Glieder die herrliche Walpurgisnacht (Faust I,3660).