Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
sprudeln
Ende des 17. Jahrhunderts (L290 Schweiz.Idiotikon 10,857), wohl zu ↑ "sprühen"; auf schäumende Flüssigkeiten bezogen, häufig im Partizip Präsens: das sprudelnde Getön [der Milch] (1739 Brockes), als Subjekt auch der Gegenstand, der etwas ausströmen läßt: wessen das Gefäß ist gefüllt, davon es sprudelt (Schiller), präpositional mit aus, über, von: er sprudelte von den Lippen Schaum(Rückert); übertragen zur Bezeichnung von Lebendigkeit: voll… sprudlender phantasie (Klinger; L059 DWb), vom schnellen Sprechen Worte sprudeln heraus, jmd. sprudelt Worte heraus, sprudelt er da etwas her, woraus kein Mensch klug werden kann(Lessing): intransitiv: sprudelnder Witz, er sprudelt von Witz,transitiv: dann fing er an zu sprudeln Witz.. (Rückert; L059 DWb). Das SubstantivSprudel Mask. ; Ende des 18. Jahrhunderts (Voß; L033 Joachim Heinrich Campe) aus dem Verb ⇓ "S183" rückgebildet; zunächst auch ›das Sprudeln‹ (L033 Joachim Heinrich Campe) bzw. speziell wie der Karlsbader sprudel (Jean Paul; L059 DWb), heute meist ›Mineralwasser‹ (↑ "Mineral") bzw. ›Limonade‹ (↑ "Limonade") (südwestdeutsch dann zur Abgrenzung auch süßer Sprudel; vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 4–38).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: sprudeln