Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
spröde
frühnhd. sprod; ursprünglich auf Gestein, Mineralien, Metalle bezogen1zerbrechlich, brüchig‹: Sprodes Eisen, sproder Schwefel (L308 Kaspar Stieler), Ob das Spröde mit dem Weichen / Sich vereint (A222 Friedrich Schiller, Glocke); ›rissig‹: rauher Wind macht die Lippen spröd(J. L.L078 Johann Leonhard Frisch), auf die Stimme bezogen ›heiser‹; daneben übertragen
2 auf das menschliche Wesen,
2.1 »andern mit Gleichgültigkeit und Ungefälligkeit.. begegnen« (L003 Johann Christoph Adelung 1780): ein spröder Junggeselle(Hartleben; L320 Trübner), seit dem 18. Jahrhundert speziell von umworbenen abweisenden Frauen: eine spröde Schöne (L003 Johann Christoph Adelung 1780), spröde thun »ohne es zu sein« (L033 Joachim Heinrich Campe); von Geschriebenem
2.2unzugänglich, wenig gefällig‹: die anmut hervorlocken trotz / des sprödesten stoffs (Platen; L059 DWb), bereits frühneuhochdeutsch es lest sich die handlung noch sprode an (L059 DWb); dazu
Sprödigkeit L308 Kaspar Stieler 1691.
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