Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
sprießen
(mhd. ) westgermanisches starkes Verb (engl. sprout), verwandt mit ↑ "spreizen", zuweilen schwach;1 literarisch und gehoben zum Ausdruck wachsenden Lebens: die wurzel… aus dem ein baum soll sprieszen (Opitz; L059 DWb), heute umgangssprachlich scherzhaft auch vom beginnenden (jugendlichen) Bartwuchs; als Subjekt zuweilen der Boden, aus dem etwas hervorsproßt: der Acker sprießt (Voß), dem sprießenden Anger(Freytag), mit dem Agens als Objekt Ambrosia sproß der Simois(Voß); übertragen da sprieße dir des Lebens heitre Quelle (Goethe), auf ihren Pfaden soll die Freude sprießen (Schiller);
2 schwach ›stützen, spreizen‹, heute noch fachsprachlich: die Stadtmauer wollte bersten, da sprießte man mit Balken ihre Wampe (Uhland); Zusammensetzungen aufsprießen, entsprießen, hervorsprießen, ↑ "ersprießen", dazu ⇑ 1"Sprosse", "spritzen", "Spriet".
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