Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Sport
Mask. , Plural selten (1828; L081 FWb) < engl. sport »Vergnügung im Freien, Zeitvertreib; Spiel« (ebenda), das über mittelengl. disport auf altfranz. desport ›Belustigung‹ ( < lat. deportare›wegbringen‹, spätlat. ›sich zerstreuen‹) zurückgeht; zunächst1.1 mit bezug auf die freizeitgestaltende körperliche Ertüchtigung »Spiel« (P.F.L.L116 Peter Friedrich Ludwig Hoffmann, Fremdwörterbuch 61859), anfangs auf England bezogen in entsprechender Schreibweise: Boxen, Pferderennen, Fuchshetzen, Hahnenkämpfe… alles ist sport (Pückler 9.10.1828), in der festen Wortverbindung Sport und ↑ "Spiel", so auch heute ›körperliche Freizeitbetätigung‹: Da ein moderner Mensch einen Sport treiben muß (1910; L081 FWb); seit späterem 19. Jahrhundert übertragen auf jede spielerisch, aber engagiert betriebene Betätigung, auch ›Aufgabe‹: Die Philologie… gleich einem geistigen Sport geübte Beschäftigung(1881; L081 FWb), in der festen Wendung
⊚ sich einen Sport aus etwas machen (L052 Duden Bedeutungswb.1970) ›konsequent und ausdauernd etwas tun‹, auch abwertend zur Bezeichnung von Boshaftigkeit: er machte sich einen Sport daraus, sie zu necken; ↑ "Denksport"; bald auch
1.2 mit Betonung des Kämpferischen »zur Kräftigung des Körpers im Wettkampf dienende Beschäftigung.. Wett-Spiel« (D.Sanders, Verdeutschungswörterbuch, 1884), als Institution Sport… ein Komplex von kommerziellen Unternehmungen (1951; L081 FWb), personifiziert: Der Sport ist um zwei große Meister ärmer geworden (1964; L097 GWb).
Sportsgeist Sportsmann… besonders von Sportsgeist Erfüllter (L298 Sprach-Brockhaus 1940);
Sportsfreund (L218 Muret/ Sanders) ›wer dem Sport zugetan ist‹, allgemein freundschaftliche Anrede für Knaben: Na, Sportsfreund!;
Sportskanone (L337 WdG) umgangssprachlich ›wer im (Schul-)Sport gute Leistungen zeigt‹;
Sportsmann (1828) < engl. sportsman und so noch bis ins 20. Jahrhundert (vgl. z. B. L111 Johann Christian August Heyse 211922, der auch noch den englischen Plural Sportsmen angibt);
Sportsprache frühes 20. Jahrhundert unfest im Titel Die Sprache des deutschen Sports (1914; L217 MuSpra 29,152ff.);
Sportwagen zunächst
1 »zweirädriger Kinderwagen« (L218 Muret/ Sanders), dann auch
2 auf PKW bezogen »Kraftwagenform« (L201 Lutz Mackensen): ›windschnittiges Auto mit starkem Motor, zumeist zweisitzig‹;
sportlich (1889; L081 FWb) zunächst eigentlich ›den Sport betreffend‹: aus rein sportlichem interesse (1895; L059 DWb), eine sportliche [›gute‹] Leistung, umgangssprachlich häufig in der Doppelformel anerkennend sportlich, sportlich!, seit dem früheren 20. Jahrhundert speziell ›fair‹, Gegensatz unsportlich (vgl. L081 FWb); seit frühem 20. Jahrhundert übertragen, ›gesund und trainiert wirkend‹: sich… braun brennen lassen… was… der Männerwelt trotz horizontaler Lebensweise ein prächtig sportliches und erobererhaftes Ansehen verlieh (Th.A183 Thomas Mann, Zauberberg 656), auf Kleidung bezogen ›einfach, zweckmäßig‹: Er war… sportlich gekleidet, in kräftig gearbeiteten Stiefeln (Th.A183 Thomas Mann, Zauberberg 59);
Sportler,
Sportlerin (L056 Duden 101930), auf höchste Leistungen bezogen Sportler/ Sportlerin des Jahres.
⊚ sich einen Sport aus etwas machen (L052 Duden Bedeutungswb.1970) ›konsequent und ausdauernd etwas tun‹, auch abwertend zur Bezeichnung von Boshaftigkeit: er machte sich einen Sport daraus, sie zu necken; ↑ "Denksport"; bald auch
1.2 mit Betonung des Kämpferischen »zur Kräftigung des Körpers im Wettkampf dienende Beschäftigung.. Wett-Spiel« (D.Sanders, Verdeutschungswörterbuch, 1884), als Institution Sport… ein Komplex von kommerziellen Unternehmungen (1951; L081 FWb), personifiziert: Der Sport ist um zwei große Meister ärmer geworden (1964; L097 GWb).
Sportsgeist Sportsmann… besonders von Sportsgeist Erfüllter (L298 Sprach-Brockhaus 1940);
Sportsfreund (L218 Muret/ Sanders) ›wer dem Sport zugetan ist‹, allgemein freundschaftliche Anrede für Knaben: Na, Sportsfreund!;
Sportskanone (L337 WdG) umgangssprachlich ›wer im (Schul-)Sport gute Leistungen zeigt‹;
Sportsmann (1828) < engl. sportsman und so noch bis ins 20. Jahrhundert (vgl. z. B. L111 Johann Christian August Heyse 211922, der auch noch den englischen Plural Sportsmen angibt);
Sportsprache frühes 20. Jahrhundert unfest im Titel Die Sprache des deutschen Sports (1914; L217 MuSpra 29,152ff.);
Sportwagen zunächst
1 »zweirädriger Kinderwagen« (L218 Muret/ Sanders), dann auch
2 auf PKW bezogen »Kraftwagenform« (L201 Lutz Mackensen): ›windschnittiges Auto mit starkem Motor, zumeist zweisitzig‹;
sportlich (1889; L081 FWb) zunächst eigentlich ›den Sport betreffend‹: aus rein sportlichem interesse (1895; L059 DWb), eine sportliche [›gute‹] Leistung, umgangssprachlich häufig in der Doppelformel anerkennend sportlich, sportlich!, seit dem früheren 20. Jahrhundert speziell ›fair‹, Gegensatz unsportlich (vgl. L081 FWb); seit frühem 20. Jahrhundert übertragen, ›gesund und trainiert wirkend‹: sich… braun brennen lassen… was… der Männerwelt trotz horizontaler Lebensweise ein prächtig sportliches und erobererhaftes Ansehen verlieh (Th.A183 Thomas Mann, Zauberberg 656), auf Kleidung bezogen ›einfach, zweckmäßig‹: Er war… sportlich gekleidet, in kräftig gearbeiteten Stiefeln (Th.A183 Thomas Mann, Zauberberg 59);
Sportler,
Sportlerin (L056 Duden 101930), auf höchste Leistungen bezogen Sportler/ Sportlerin des Jahres.